Seit vor über einem Jahr bekannt wurde, dass J. Michael Straczynski für den Sender The CW einen Reboot von Babylon 5 entwickelt, warten die Fans darauf, dass das Projekt offiziell grünes Licht bekommt. Doch außer der Nachricht, dass die Arbeiten auf das Jahr 2023 verschoben wurden und Straczynski die Fans um Unterstützung bat, gab es bis jetzt keine weiteren Neuigkeiten. Nun hat sich der 68-Jährige via Patreon zu Wort gemeldet:

"Es wird viel darüber geredet und geplaudert, dass die Neuauflage von Babylon 5 tot sein muss, weil es seit einiger Zeit keine neuen Nachrichten mehr gibt. Man nimmt das Schweigen als "es ist tot" und wiederholt diese Information online an jeden in Reichweite. Das einzige Problem dabei ist, dass das nicht der Fall ist."

Darüber hinaus erläutert Straczynski grob den Prozess, der abläuft, wenn sich ein Sender oder ein Streaming-Anbieter für oder gegen die Realisierung eines Projekts entscheidet:

Das Netzwerk oder der Streaminganbieter ruft den Autor/Produzenten oder seinen Agenten an und sagt es ihm. Ich habe diesen Anruf im Laufe der Jahre viele Male erhalten. Dieser Anruf ist nicht gekommen. [...] Die Sender und Streaming-Anbieter entscheiden nicht einfach, etwas nicht zu übernehmen, und sagen es dann niemandem. Ich bin schon länger in der Fernsehbranche, als es Wolken gibt, und ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich habe noch nicht einmal davon gehört, dass das passiert ist. Wenn sie das Projekt annehmen, rufen sie an; wenn sie das Projekt nicht annehmen, rufen sie an. Sie scheuen sich auch nicht, diesen Anruf zu tätigen: Das geschieht jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr.

Abschließend versichert Straczynski, dass er sich schnellstmöglich melden werde, wenn er einen Anruf erhalte und es Neuigkeiten zum Reboot gebe. Doch bis dahin heißt es warten:

"Aber bis dahin ist Babylon 5 wie Schrödingers Fernsehserie, weder lebendig noch tot, bis jemand, irgendwo, die Schachtel öffnet, hineinschaut, um die Geschichte zu erzählen, und mich oder meinen Agenten anruft, um zu sagen, was er gesehen hat."

Ob der oben erwähnte Aufruf an die Fans bereits zu einer Entscheidung geführt hat, ist noch nicht bekannt. Anders sieht es mit den Gründen für die lange Wartezeit aus.

Neben dem Verkauf des Senders The CW an die NXST MediaGroup, die eine Neuausrichtung mit mehr Genre- und Soap-Formaten vorsieht, hat der neue CEO von Warner Bros. David Zaslav einen radikalen Sparkurs eingeschlagen, in dessen Folge zahlreiche Projekte eingestellt wurden. Babylon 5 wiederrum hatte zwar immer eine treue Fangemeinde und prägte das Science-Fiction-Genre, war aber selbst nie der große Publikumsmagnet.