Baskin: Kritik zum türkischen Okkult-Horror

Ich muss zugeben, dass mir die türkische Filmszene nicht sonderlich bekannt ist. Ich weiß, dass es sie gibt und wohl auch recht aktiv ist, aber da hört es dann auch schon wieder auf. Umso überraschter war ich dann, als Capelight eine Veröffentlichung des Okkult-Horrors Baskin ankündigte, und diesen unter anderem sogar im Mediabook vertreiben will.

Baskin?! Erzähl mir mehr!

Die Handlung dreht sich um eine Polizeieinheit, die auf einer routinemäßigen Streife als Verstärkung zu einem verlassenen Haus gerufen wird. Bereits auf dem Weg dorthin werden sie in einen mysteriösen Unfall verwickelt, sodass die Reise zu Fuß weitergehen muss. Beim Haus angekommen stellen sie fest, dass es natürlich nicht ganz so verlassen ist, wie es scheint. So nimmt das Unheil seinen Lauf.

Da ich mit der türkischen Filmszene, wie gesagt, nicht sonderlich vertraut bin, kannte ich von Baskin bis zur Sichtung außer den Titel quasi gar nichts und konnte mich komplett unvoreingenommen vom Film überraschen lassen. Und diese Überraschung sollte groß werden: Von Anfang an wird eine unheimlich dichte Atmosphäre aufgebaut, die sich bis zum Ende halten kann. Da wirken plötzlich auch so harmlose Dinge wie die Zubereitung von Grillfleisch auf einmal bedrohlich. So mancher Lacher bleibt dem Zuschauer im Halse stecken, weil man immer das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt.

Kein Film für schwache Mägen

Leider hat sich die Richtung des Films im letzten Drittel dann nochmal stark verändert. Nach der dauerhaft gruseligen ersten Stunde wechselt Regisseur Can Evrenol nach Ankunft der Polizisten im Haus sehr schnell und abrupt in Richtung Ekel. Ich will nicht verraten, was genau vor sich geht, aber es ist definitiv nichts für schwache Mägen. Ich fand gezeigten Dinge ziemlich widerlich, aber das muss jeder für sich selbst wissen. Die Freigabe ab 18 ist auf jeden Fall gerechtfertigt.

Ansonsten bietet Baskin aber auch noch ein paar erzählerische Kniffe, die den Film wohl auch für eine zweite und dritte Sichtung noch interessant machen können. Die Geschichte selbst bietet auch viel Interpretationsspielraum, weshalb ich den Film eigentlich weitestgehend empfehlen kann, sofern man mit den gezeigten Gewaltexzessen klar kommt.

Die Veröffentlichung

Ich habe als Muster die Blu-Ray bekommen und bin wie eigentlich immer sehr zufrieden mit dem, was Capelight uns bietet. Die Disc ist in einem Amaray mit FSK-freiem Wendecover untergebracht, welches nochmals von einem ebenfalls FSK-freien Pappschuber umgeben ist. Da es sich hier um keinerlei Limited Edition handelt, finde ich das schon ziemlich aufwendig. Da können sich andere Vertreiber nach wie vor eine Scheibe von abschneiden. Baskin ist ab dem 29.04.2016 auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

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