3.02 Convictions / Bombenterror

Kurzinhalt

Mehrere Bombenanschläge erschüttern die Station. Es ist kein Konzept hinter diesen Anschlägen zu erkennen, außer dass sie Chaos und Furcht verbreiten sollen. Eine Gruppe von Mönchen, die eine Mission auf der Station gründen wollen, kommt an.

Inhalt

Commander Susan Ivanova trifft Michael Garibaldi und Zack im Andockareal, wo diese gerade mit zwei Drazi Missionaren beschäftigt sind. Sie behaupten, dass sie nach Babylon 5 gekommen seien, da Droschalla, ein ihnen heiliges Wesen, die Station gesegnet habe und hier erschienen sei.

Doch Ivanova ist aus einem anderen, ernsteren Grund gekommen. Jemand hat mehrere Drohungen an die Brücke geschickt. In diesen heißt es, dass die Zeit des Chaos in der Station ausbrechen werde. Sie bittet nun Garibaldi den Ursprung dieser Nachrichten zu ermitteln.

Doch bereits kurze Zeit später wird aus den Drohungen Realität. Ein Bombenanschlag auf der Unteren Ebene von Babylon 5 fordert ein Opfer.

In der Zwischenzeit erreichen mehrere Mönche die Station, und verhindern damit, dass Zack mit den anderen Sicherheitsleuten nach der Explosionsursache suchen kann.

Bei den Untersuchungen stellt Garibaldi zwar fest, das es sich um einen Bombenanschlag gehandelt hat, doch kann er nicht feststellen was das Ziel war. Es scheint in dem Bereich nichts zu geben, was sich lohnen würde hochzusprengen. Außerdem wird die Arbeit durch die Beschädigungen und das allgemeine Chaos behindert.

Der Anführer der Mönche, Bruder Theo, spricht mit Ivanova. Er möchte eine Mission auf der Station gründen. Susan Ivanova ist alles andere als begeistert, und versucht ihn davon abzubringen, doch er bleibt hartnäckig, und auch das Argument, dass die Außerirdischen nicht bekehrt werden wollen, überzeugt ihn nicht. Des Weiteren glaubt er, dass er und seine Brüder der Station sogar von großem Nutzen sein können, da alle Mönche ausgebildete Ingenieure oder Computerexperten sind. Ihre Dienste würden der Station zur Verfügung stehen.

Lennier wartet am Terminal auf Delenns Ankunft. Dabei wird er von seinem menschlichen Nachbarn genervt. Um diese aufdringliche Person los zu werden, behauptet Lennier eine ansteckende Krankheit zu haben. Gerade als Delenn ankommt, gibt es eine Explosion im Korridor, doch Lennier schafft es, die Botschafterin der Minbari rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Als sich die Drucktüren zu schließen beginnen, entdeckt Lennier den gerade angekommenen Londo Mollari. Noch bevor sich die Tür endgültig schließt schafft es Delenns Attaché, den Botschafter der Centauri zu retten. Doch Lennier selbst wird eingeschlossen, und Delenn muss hilflos mit ansehen, wie er von Trümmerteilen getroffen und von Flammen umringt wird.

Für alle, die mehr wissen möchten, steht eine ausführliche Inhaltsangabe bereit.

Kritik

von Sven Bösking. Die Geschichte rund um die Bombenanschläge, dient dieser Folge nur als Aufhänger. Dahinter verbirgt sich eine sehr gute Charakterepisode.

Der einzige Zweck der Expositionen liegt darin, die Charaktere, allen voran Londo Mollari und G´Kar, in Situationen zu manövrieren, durch die wir mehr über diese erfahren. Besonders die Szene in der beide im Fahrstuhl eingeschlossen sind ist unglaublich komisch und gibt doch einen tiefen Einblick in die Charaktere. Meiner Meinung nach, handelt es sich um eine der besten Szenen aus Babylon 5.


Außerdem wird weiterhin dafür gesorgt, dass aus Londo kein Monster gemacht wird. Trotz seiner Taten hat er einen guten Kern. Er ist zutiefst bewegt von Lenniers Tat und fühlt sich ihrer nicht würdig. Das gibt dem Charakter Komplexität, und macht seine Reise zur dunklen Seite noch dramatischer.

Was an dieser Episode stört sind zwei Dinge.

Erstens ist der Aufhänger mit den Bombenanschlägen nicht hundertprozentig überzeugend. Das legt daran, dass man es im B5 Universum, im Gegensatz zu vielen anderen, gewohnt ist, dass Bedrohungen nicht plötzlich aus dem Nichts auftauchen, sondern meistens konsequente Weiterentwicklungen sind. Viele Bedrohungen werden von langer Hand vorbereitet (Schatten) bzw. angedeutet (Diktatur auf der Erde). Das ist eine der größten Stärken von Babylon 5, es macht von den Möglichkeiten, die eine große Geschichte, über 5 Staffeln erzählt, bietet, den besten Gebrauch.

Da wirkt eine einmalig auftretende Bedrohung die in derselben Folge auch gelöst wird einfach nicht so überzeugend. Auf der anderen Seite zeigt sie, dass nicht hinter allem ein großer Plan stecken muss, und das auch der "einfache" Wahnsinn gefährlich sein kann. Trotzdem hätte man sich für die starken Charaktermomente einen würdigeren, langfristig bedeutenderen Auslöser gewünscht.

Zweitens möchte ich anmerken, das Lennier gelogen hat. Erst macht man einen riesigen Wirbel um den Ehrenkodex der Minbari, wo das Lügen nur unter bestimmten Umständen in Frage kommt da der ganze Clan entehrt wird, falls die Lüge entdeckt werden sollte, und jetzt lügt Lennier einfach so? Er riskiert die Entehrung, weil ihm jemand auf die Nerven geht? Das ist einfach unpassend.

Gesamt gesehen bleibt eine starke Charakterepisode, die besonders G´Kar und Mollari Fans als ein Highlight in Erinnerung bleiben wird.

Regie:
Mike Vejar
Drehbuch:
J. Michael Straczynski

Hauptdarsteller:
Bruce Boxleitner (Captain John Sheridan)
Claudia Christian (Cmdr. Susan Ivanova)
Jerry Doyle (Michael Garibaldi)
Mira Furlan (Delenn)
Richard Biggs (Dr. Stephen Franklin)
Stephen Furst (Vir Cotto)
Bill Mumy (Lennier)
Jason Carter (Marcus Cole)
Jeff Conaway (Zack Allan)
Andreas Katsulas (G'Kar)
Peter Jurasik (Londo Mollari)

Gaststars:
Patrick Kilpatrick (Robert Carlson)
Louis Turenne (Brother Theo)
Cary-Hiroyuki Tagawa (Morishi)