Ein kleiner, etwas vom sonstigen Genre abweichender Programmhinweis: Das ZDF zeigt ab Sonntag, 27. Oktober, jeweils um 22 Uhr, die sechsteilige Krimireihe Jack Taylor mit Iain Glan (Ser Jorah Mormont/Game Of Thrones) in der Titelrolle. Glen spielt einen Ex-Polizisten aus der irischen Stadt Galway, der seinen Job verliert, weil er einem Politiker eine runtergehauen hat. Daraufhin verdingt er sich als Privatdetektiv.
Die Spielfilmreihe basiert auf den Romanen von Ken Bruen und wurdean Originalschauplätzen in Galway und zum Teil auch in Bremen gedreht. Die Aufnahmen für Kneipe, die Jack als Büro nutzt, sind zum Beispiel in der Hansestadt gedreht worden.
- 27. Oktober: "Der Ex-Bulle"
- 3. November: "Auge um Auge"
- 10. November: "Gefallene Mädchen"
- 17. November: "Königin der Schmerzen"
- 24. November: "Tag der Vergeltung"
- 1. Dezember: "Das schweigende Kind"
Was die Zuschauer erwartet, erzählt Glen in einem Interview, das das ZDF freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.
Was für ein Typ ist Jack Taylor?
Jack ist ein sehr in sich gekehrter Ire. Er wird von der Polizei gefeuert, weil er bei einem Einsatz die Kontrolle verloren hat. Ihm ging die überhebliche Art eines Politikers gegen den Strich, und er schlug zu. Jack ist grauenvoll kritisch und ein ziemlicher Schnüffler. Privat hat er mit inneren Dämonen zu kämpfen – er ist Alkoholiker. In seinem Leben musste Jack viel durchmachen. Die Beziehung zu seiner Mutter ist völlig kaputt. Und sein Vater, der ihm immer sehr nahe stand, starb bereits, als Jack noch ein kleiner Junge war.
Mögen Sie Ihre Figur?
Er ist eine komische Mischung: Jack. Warum ich es genieße, ihn zu spielen, ist seine dunkle Seele. Die Meisten können nur schwer mit ihm umgehen. Er kann sehr fies sein und unhöflich. Oft denkt er gar nicht nach und ist sehr selbstsüchtig. Aber tief in seinem Inneren ist er ein unheimlich moralischer Mensch und ganz bestimmt moralischer als ich.
Inwiefern?
Jack hat dieses Talent, Gerechtigkeit für die Menschen zu sehen, die aus eigener Kraft gar nicht schaffen, darum zu kämpfen oder die in eine ganz falsche Richtung laufen. Er versucht, die Verbrechen zu bekämpfen, die von Polizei und Staat zu wenig beachtet werden. Meist, weil sie Menschen betreffen, die weniger von Interesse sind. Man muss ihn für seinen Ehrgeiz einfach bewundern. Wir brauchen Leute wie Jack in unserer Gesellschaft. Er kämpft mit aller Kraft für Gerechtigkeit. Dabei macht er auch vor großen Instanzen nicht Halt, vor Regierung, Politik, Religion. Ich habe auch einen Gerechtigkeitssinn, aber ehrlich gesagt, würde ich mich nicht so ins Zeug legen wie er. Ich bin eher introvertiert und kümmere mich um die Dinge in meinem persönlichen Umfeld. Ich kämpfe eher nicht für die Gesellschaft als solches. In der Rolle aber genieße ich das sehr. Jack Taylor ist mein Lieblingscharakter. Ich hatte bisher Glück mit meiner Karriere, und ich durfte viele verschiedene Rollen spielen. Aber Jack ist für mich ganz besonders.
Was zeichnet die Serie in Ihren Augen noch aus?
Es ist die Kombination aus vielem, was "Jack Tylor" als Serie so einzigartig macht. Definitiv der Drehort Galway und die Tatsache, dass wir genau die Schauplätze verwenden, die Ken auch in seinen Romanen ausgewählt hat. Dann die Figuren-Konstellationen, die eingebaut werden. Zum Beispiel Jacks schwierige Beziehung zu seiner Mutter oder der Priester. In einer Krimiserie ist das recht ungewöhnlich. Entscheidend eben auch Jacks Bereitschaft, sich komplett für eine Sache einzusetzen. Er wird immer so grausam zugerichtet. Als Einzelkämpfer ist er völlig auf sich angewiesen. Er geht an düstere Ort und trifft genauso düstere Gestalten. Und natürlich die starken Dialoge. Marteinn, unser Drehbuchautor, ist sehr bemüht, so nah wie möglich bei den tollen Dialogen von Ken zu bleiben. Darin liegt immer ein Funke Ironie. Die Verbrechen sind sehr düster, bizarr und unheimlich irisch. Aber dank Jack gibt es immer ein Lichtstrahl in der Geschichte.
(Interview: Katrin Hensel-Ovenden/ZDF; Foto: Susanne Döpke/Future Image)