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Es war für Filmfans eine bemerkenswerte Meldung: Terry Gilliam soll sein lange vorbereitetes und immer wieder mit Problemen konfrontiertes Traumprojekte um die Verfilmung von Don Quijote (deutsche Schreibweise) tatsächlich fertig gestellt haben und im Mai 2018 in die Kinos bringen. Daraus wird wohl aber nichts. Denn derzeit prozessiert Gilliam in einem Rechtsstreit mit einem Filmproduzenten um die Rechte an der Filmveröffentlichung.
Besagter Produzent ist Paulo Branco, der bisher eher im französischsprachigen Kino unterwegs war. Branco hat Gilliam Geld für die Finanzierung seines Films um den glücklosen Ritter aus La Mancha versprochen, aber nie gezahlt – das zumindest sagt Gilliam. Der Regisseur hat sich darauf hin nach anderen Finanzierern umgesehen und mit deren Geld seinen Film fertig gestellt. Jetzt, vor der Veröffentlichung, sagt Branco aber, dass er die Rechte an The Man Who Killed Don Quixote besitze und der Film daher nicht veröffentlicht werden könne.
Die Gerichtsentscheidung wird wohl nicht vor Mitte Juni eintreffen – zu spät, um den Film beispielsweise bei den prestigeträchtigen Filmfestspielen von Cannes laufen zu lassen. Erst Mitte des Jahres wird wohl klar sein, ob Gilliam das Werk noch dieses Jahr in den Kinos wird zeigen können.
Hinter The Man Who Killed Don Quixote stecken rund 17 Jahre Arbeit und viel Frust. Das Projekt startete im Jahr 2000, war aber bereits zu Beginn von Problemen wie der Erkrankung des Hauptdarstellers und einer zu knappen Finanzierung geplagt. Nach dem Abbruch der Dreharbeiten wanderten die bereits gedrehten Filmrollen zu einer Versicherungsfirma, mit denen Gilliam dann verhandeln musste. Zwischendurch drehte das ehemalige Monthy-Python-Mitglied mehrere Filme, unter anderem Das Kabinett des Dr. Parnassus sowie The Zero Theorem. 2014 gab Gilliam bekannt, dass er die Produktion wieder aufnehmen werde, 2017 hieß es, der Film sei nun abgedreht.