Kapitel 18: Die Minen von Mandalore - Kritik zu The Mandalorian 3.02

SPOILER

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The Mandalorian 302

Nachdem im Staffelauftakt noch einmal alle Zuschauer auf den gleichen Stand gebracht wurden, was die neue Aufgabe von Din Djarin und Grogu betrifft, geht es in Episode 2 direkt in die Vollen. Wer glaubte, dass die Expedition nach Mandalore in der 3. Staffel zunächst einmal aufgebaut wird, der wird in "Kapitel 18: Die Minen von Mandalore" schnell eines Bessere belehrt. Mando und Grogu erreichen früh in Staffel 3 ihr Ziel, auch wenn man zunächst einmal noch einen kleinen Abstecher machen muss.

Der Ersatzdroide

Diese Abstecher führt das Duo mal wieder nach Tatooine, denn anscheinend ist ein Besuch des Wüstenplaneten vertraglich in fast jeder Star-Wars-Produktion festgeschrieben. Hier kommt es dann zu einem Wiedersehen mit Peli Motto, deren Darstellerin Amy Sedaris wie eh und je viel Spaß an ihrer Rolle zu haben scheint. Mit einem Speicherkern für den defekten Droiden IG-11 kann jedoch auch die Mechanikerin nicht dienen, dafür hat sie in Form ihres Droiden R5 aber einen Ersatzplan im Angebot.

So wirklich rund ist die Sache mit dem Droiden aber nicht, wenn man ehrlich ist. Nachdem es in der vorherigen Folge unbedingt IG-11 sein musste, da Din meinte, nur diesem vertrauen zu können, lässt er sich nun überzeugen, einfach irgendeinen anderen x-beliebigen Droiden mitzunehmen. Auch ist die Aufgabe, die R5 übernehmen soll, etwas simpel. Gefühlt fährt der Droide einfach 100 Meter vom gelandeten Schiff weg, um die Atmosphäre zu messen. Sobald klar wird, dass diese atembar ist, war es das dann auch schon wieder. Das alles wirkt erzählerisch schon etwas ungelenk und man bekommt das Gefühl, dass die Droiden-Sache eigentlich nur ein Vorwand war, um Mando zum Start von Staffel 3 ein paar bekannte Figuren treffen zu lassen.

Die Erkundung eines zerstörten Planeten

Die schnelle Ankunft auf Mandalore selbst ist dagegen eine willkommenen Überraschung und macht deutlich, dass die Wiederherstellung von Mandos Ehre nicht die staffelübergreifende Handlungsbogen ist, sondern nur als eine Art Auftakt zu einer größeren Geschichte dient. Auch der Planet selbst enttäuscht nicht, auch wenn es in der zweiten Hälfte dann vor allem dunkle Gänge zu sehen gibt. Die Schauwerte, welche die Episode aber bietet, sind durchaus beeindruckend.

Bei ihrer Erkundung müssen Mando und Grogu zudem schnell lernen, dass Mandalore alles andere als verlassen ist. So bekommt es Din zunächst mit drei sehr klassisch aussehenden monsterartigen Höhlenbewohnern zu tun, bevor er dann in die Falle eines Cyborgs tappt, der auch eine Art Cousin von General Grievous sein könnte. Leider bleibt seine Herkunft und Motiviation am Ende doch im Dunklen.

Die Gefangenschaft Mandos sorgt auch dafür, dass Grogu in der Episode etwas mehr zu tun bekommt. Dies ist auch durchaus sinnvoll, denn nachdem die Figur in den ersten beiden Staffeln vor allem als Plotpunkt diente, ist dieser Abschnitt von Grogus Geschichte abgeschlossen. Die Autoren müssen aus ihm nun mehr machen als nur ein knuffiges Anhängsel von Mando, andernfalls hätte man ihn auch einfach bei Luke Skywalker lassen können. Die zweite Episode scheint nun den Grundstein für einen etwas aktiveren Grogu zu legen.

Bo-Katan eilt zur Rettung

Die benötigte Hilfe findet der kleine Yoda in Form von Bo-Katan, die immer noch auf demselben Sessel wie im Staffelauftakt vor sich hin schmollt. Die Gefangenschaft von Mando scheint allerdings genau das zu sein, was die einstige Anführerin der überlebenden Mandalorianer benötigt, denn sie zögert keine Sekunde, Din zu Hilfe zu eilen. Tatsächlich kommt Bo-Katan auch gerade noch rechtzeitig an, nachdem sie zuvor ebenfalls von den Knüppel-schwingenden Monstern angegriffen wurde.

Die Kämpfe gegen das Trio und den Cyborg sind dann auch die actionreichen Höhepunkte der Folge. Vor allem die Auseinandersetzung mit Mandos Kidnapper wurde von Star-Wars-Neuling Rachel Morrison richtig gut inszeniert und lässt Bo-Katan sogar zum Darksaber greifen. Hier zeigt sich dann auch der Unterschied zwischen jemandem, der im Umgang mit der Waffe geschult ist und einem Neuling. Während Mandos Kampf im ersten Teil der Episode mit dem Darksaber etwas schwerfällig und klobig wirkt, sieht dies bei Bo-Katan doch deutlich anders aus.

Trotzdem zögert sie anschließend keine Sekunde, wenn es darum geht, das Schwert wieder zurückzugeben, auch wenn man sichfragen kann, warum sie Mando nicht einfach zu einem Kampf um das Darksaber herausfordert. Da der Kampf um das Schwert nicht bis zum Tod geht, scheint es eigentlich keinen Grund zu geben, es nicht zumindest zu versuchen. Gerade bei einem Volk wie den Mandalorianer, dürfte es doch kein Problem sein zu sagen: „Hey nimm es mir nicht übel, ich brauch das Schwert, lass uns mal darum kämpfen."

Die Minen von Mandalore

Am Ende der Episode erreichen Mando, Grogu und Bo-Katan, die sich schließlich als Führerin für das Duo angeboten hat, die titelgebenden Minen von Mandalore. Damit ist die Quest von Din bereits in der zweiten Episode in greifbarer Nähe. Mando zögert auch nicht lange und begibt sich in das Wasser der Minen. Dummerweise scheinen auch die Zwerge von Mandalore zu gierig und zu tief gegraben zu haben, auch wenn sie nicht auf einen Balrog gestoßen sind. Stattdessen greift sich ein Mythosaurier den Mandalorianer und reißt ihn in die Tiefe.

So ganz überraschend kommt der Angriff allerdings nicht, dafür war die Erklärszene zu dem Monster nur wenige Minuten zuvor doch etwas zu offensichtlich platziert. Trotzdem sorgt das Auftauchen der eigentlich ausgestorbenen Spezies natürlich für einiges an Aufsehen und bringt nun gerade für Bo-Katan eine neue Chance. Sollte es ihr wie dem ersten Mandalor gelingen, einen Mythosaurier zu besiegen, würde vermutlich kein Mandalorianer mehr darauf bestehen, dass sie das Darksaber für ihren Herrschaftsanspruch in ihrem Besitz haben muss. Einfach wird dies aber natürlich nicht.

Fazit

Die zweite Episode der 3. Staffel von The Mandalorian überrascht mit dem schnellen Besuch von Mandalore, der jedoch richtig gut gelungen ist. Spannung, gut inszenierte Kämpfe und eine große Überraschung am Ende machen die Folge zu einer runden Angelegenheit, bei der lediglich ein paar kleine Ungereimheiten am Anfang negativ auffallen. Diese können das Gesamtbild jedoch kaum trügen.

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