Kritik zu Gotham 3.04: A New Day Rising

SPOILER

Der Pinguin (Robin Lord Taylor) gewinnt immer mehr an Macht und ist auf dem besten Weg, der neue Bürgermeister von Gotham zu werden. Während Gordon (Benjamin McKenzie) Alice für ein Kopfgeld bei der Polizei abgibt, wollen Bruce (David Mazouz) und Alfred (Sean Pertwee) den Doppelgänger von Bruce aufspüren, nachdem dieser für einiges an Aufregung gesorgt hat.

He made you a prisoner in your own skin

Nachdem Gordon in der letzten Episode nur knapp dem unfreiwilligen Suizid durch Jervis Tetchs Hypnose entgehen konnte, muss er nun leider feststellen, dass dieser Todeswunsch noch immer in seinem Unterbewusstsein verankert ist. So dauert es mehrere Versuche, bis er überhaupt herausfindet, weshalb er immer wieder in Trance fällt und wie er sich dagegen wehren kann. Erst als Tetchs Schwester Alice während des Verhörs aus ihrer gemeinsamen und unschönen Kindheit erzählt, schafft Gordon es, Licht ins Dunkel seines Unterbewusstseins zu bringen.

Jerves Tetch hingegen ist weiter auf freiem Fuß, macht sich aber ebenfalls auf in Richtung des Police Departments, um dort seine Schwester zu holen. Gemeinsam mit zwei Wrestlern, die passend zum Wunderland-Flair auf die Namen Tweedledee und Tweedledum hören, gelingt ihm die Befreiung seiner Muse. Es scheint sehr fragwürdig, wieso mehrere maskierte und muskelbepackte Schränke von Männern unbemerkt in die Polizeitstation spazieren können, um dort Chaos anrichten. Außerdem hätte neben Gordon auch einer der anderen Cops seine Waffe auf Jerves richten können, um ihn in Schach zu halten. Aber gut, das ist halt Gotham.

Der Showdown, den dieses Chaos nach sich zieht, macht diese Unstimmigkeit aber schnell verzeihlich. Hier wächst Gordon nämlich über seine Hypnose hinaus und überwältigt mit Harvey zusammen die Handlanger von Tetch. Da Alice gegen ihren Willen an Jerves' Seite ist, sträubt sie sich gegen eine Flucht und stürzt während eines Gerangels unter Geschwistern über ein Geländer in den Tod.

Da nun sowohl Captain Barnes (in einer sehr netten Hommage an 28 Days Later) mit Alices Blut infiziert wurde und auch Jerves noch mit weiteren Blutspritzen unterwegs ist, kann man davon ausgehen, dass die Geschichte um den Hutmacher und seine Machenschaffen noch lange nicht zu Ende ist. Zumal er durch den tragischen Tod seiner Schwester nun auch wirklich den Namen des verrückten Hutmachers verdient hat.

Come Ed, we have plans to make

An anderer Stelle in Gotham sehen wir den Pinguin, der sich scheinbar von seiner kriminellen Vergangenheit verabschiedet hat und nun ganz offiziell als Oswald Cobblepot zur Wahl zum Bürgermeister steht. Sein treuer Freund Edward Nygma mischt sich sehr zum Missfallen von Cobblepots langjährigem Komplizen Butch in die Wahlkampagne ein und droht, diese zu sabotieren, indem er die Bestechungsgelder von den Wahlmännern wieder zurückzieht.

Letztendlich hat Cobblepot aber dennoch einem Erdrutschsieg zu verbuchen und darf sich als wahrer Held des Volkes feiern lassen. Als Dank macht er Nygma ganz offiziell zu seiner rechten Hand und stellt Butch, zusammen mitsamt seinen kriminellen Methoden, noch weiter in den Hintergrund. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Lage hier noch entwickelt, von trauter Dreisamkeit ist jedenfalls nicht mehr zu sprechen.

Es ist interessant zu sehen, wie sehr sich Cobblepot über den Verlauf der Serie verändert hat: Vom niedersten Regenschirmträger für Fish Mooney, zum Spitzel für Falcone, zum König von Gotham, zum Galavan-Mörder, zum Arkham-Patienten hin zum Bürgermeister. Wir haben mit dem Pinguin definitiv eine äußerst interessante Figur in Gotham bekommen, dessen Werdegang wohl die meisten anderen Charaktere ausstechen dürfte.

You're a more normal than you think

Auch die Geschichte um Bruces Doppelgänger wird geschickt weiter erzählt. Er schafft es vorerst, Selina zu täuschen und ihr den echten Bruce einigermaßen gut vorzuspielen. Als sie dann jedoch die vielen Narben an seinem Körper entdeckt, kommt sie ihm auf die Schliche. Es war allerdings schön mit anzusehen, dass sie nicht in Panik ausbricht, sondern ihr Gegenüber hinterfragt, um mehr über ihn zu erfahren. Er scheint seinem Vorbild wohl nicht nur in seiner Kampfkunst überlegen zu sein, denn im Gegensatz zum echten Bruce geht der Doppelgänger dabei dann auch ganz schnell den Schritt, Selina zu küssen.

Was er ihm anschließend auch direkt unter die Nase reibt. Ein echter Gentleman eben. Kurz darauf wird er vom Rat der Eulen aufgeschnappt, womit auch diese Geschichte in den nächsten Episoden wieder mehr Prominenz erfahren dürfte.

In aller Kürze

Die Episode A New Day Rising gehört wieder einmal zu den besseren Episoden der Staffel, vielleicht sogar zu den besten der gesamten Serie. Der Plot um den Hutmacher war toll inszeniert und zu keiner Zeit langweilig anzusehen. Auf einige Fragen gab es zwar bislang noch keine Antworten, aber weil davon auszugehen ist, dass wir Jerves Tetch nicht zum letzten mal gesehen haben, ist zu erwarten, dass es noch Antworten auf die offenen Fragen geben wird. Auch die Geschichte um Bruces Doppelgänger nimmt dank des Bogens zum Rat der Eulen Form an und lässt auf einen spannenden, weiteren Verlauf schließen.

Gotham

Originaltitel: Gotham (2014)
Erstaustrahlung am 22.09.2014
Darsteller: Ben McKenzie (James Gordon), Donal Logue (Harvey Bullock), David Mazouz (Bruce Wayne), Robin Lord Taylor ( Oswald Cobblepot), Erin Richards (Barbara Kean), Sean Pertwee (Alfred Pennyworth), Camren Bicondova (Selina "Cat" Kyle), Cory Michael Smith (Edward Nygma), Jada Pinkett Smith (Fish Mooney)
Produzenten: Bruno Heller, Danny Cannon, John Stephens, Ben Edlund
Staffeln: 4+
Anzahl der Episoden: 84+


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