Star Wars: Neue Hintergründe zum Regiewechsel bei Han Solo

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Der Cast zu Han Solo: A Star Wars Story

Nach der überraschenden Entlassung der beiden Regisseur Phil Lord und Chris Miller einige Wochen vor dem Ende der Dreharbeiten zum bisher noch unbetitelten Star-Wars-Spin-off zu Han Solo wurden in den vergangenen Tagen verschiedene Berichte zu den Hintergründen veröffentlicht. Unter anderem widmete sich der Hollywood Reporter in einem ausführlichen Artikel der Thematik.

Die Entscheidung, dass Lord und Miller entlassen werden, soll nach den Ereignissen eines Drehtags Mitte Juni gefallen sein. Die beiden Regisseure sollen an diesem Tag erst 13 Uhr mit dem Dreh begonnen haben und filmten anstatt der geplanten 12 bis 15 Einstellungen lediglich vier. Dass diese zudem nur wenig Material für den Schnitt hervorbrachten, soll am Ende das Fass zum Überlaufen gebracht haben. Schon in den Monaten zuvor hatte es immer wieder Konflikte zwischen Lord und Miller sowie Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy gegeben. Auch Autor und Produzent Lawrence Kasdan spielte dabei eine Rolle.

Auf Seite der beiden Regisseure gab es Kritik an der fehlenden kreativen Freiheit. Lord und Miller hatten wohl große Probleme damit, dass der Dreh unter einem sehr strikten Zeitplan stand und es aus ihrer Sicht wenig Zeit für die einzelnen Szenen gab.

Auch wurde schnell nach Drehstart klar, dass die Regisseure auf einen Film von dieser Größe nicht vorbereitet waren. Miller und Lord versuchten, ähnlich wie bei ihren bisherigen Comedy-Projekten, viel zu improvisieren. Bei einer Produktion mit mehreren Hundert Crewmitgliedern ist dies jedoch problematisch. Entscheidungen mussten viel früher getroffen werden, als es das Regie-Duo gewöhnt war. Aus der Crew gab es deshalb immer wieder Kritik an der Arbeitsweise der Regisseure, die sich jedoch nicht anpassen wollten.

Da sich Kennedy durchaus bewusst war, dass eine Entlassung der Regisseure während der laufenden Dreharbeiten gerade bei Star Wars für jede Menge ungewollte Aufmerksamkeit sorgen würde, versuchte sie, die Probleme zunächst auf andere Art und Weise in den Griff zu bekommen. Ähnlich wie bei Rogue One, als man Regisseur Gareth Edwards mit Drehbuchautor und Regisseur Tony Gilroy eine erfahrene Hilfe an die Seite stellte, wandte sich Kennedy an Drehbuchautor und Produzent Lawrence Kasdan.

Während der Plan bei Rogue One aufging, sah die Sache bei Han Solo etwas anders aus. Unter anderem gab es Konflikte aufgrund der Tatsache, dass Miller und Lord ihre Darsteller sehr viel improvisieren lassen. Kasdan wollte dagegen, dass die Darsteller sein geschriebenes Drehbuch möglichst wortgetreu wiedergaben. Um den Star-Wars-Veteran ruhig zu stellen, drehte man fortan bei vielen Szenen eine Version, in der nur der Text aus dem Drehbuch gesprochen wurde.

Im Mai wurden die Probleme dann noch verstärkt. Bei Lucasfilm war man nun auch unzufrieden mit der Arbeit von Hauptdarsteller Alden Ehrenreich. Um dessen Leistung zu verbessern, wurde ein Schauspieltrainer an Bord gebracht, was zu einem so späten Zeitpunkt sehr ungewöhnlich ist. Ehrenreich selbst soll Star Wars News Net zufolge mit der Arbeit der beiden Regisseure ebenfalls nicht glücklich gewesein sein und Angst gehabt haben, dass der Charakter von Han Solo zu sehr verändert wurde. Einer Quelle zufolge soll die Darstellung eher Jim Carreys Ace Ventura geähnelt haben.

Als die Probleme immer offensichtlicher wurden, bat Kennedy schließlich Kasdan an das Set des Films. Miller und Lord waren jedoch nicht bereit, mit dem Autor und Produzenten quasi eine Art Aufsichtsregisseur vorgesetzt zu bekommen. Am Ende waren die Ansichten zu unterschiedlich und Kennedy entschied sich für die späte Trennung.

Mit Ron Howard konnte man schnell einen namhaften Ersatz präsentieren. Am Set wurde die Nachricht des Regiewechsels wohl sehr positiv aufgenommen. Howard selbst war zunächst etwas vorsichtig und suchte erst einmal den Kontakt zu Miller und Lord. Die beiden sollen aber sehr unterstützungsbereit gewesen sein.

Mit dem Dreh geht es nach aktuellen Planungen Anfang Juli weiter. Eigentlich sollten die Arbeiten in diesem Monat zu einem Ende kommen, nun wird aber wohl bis in den September hinein gedreht. Angeblich ist viel von Miller und Lords gedrehtem Material nicht benutzbar für die Vision, die man bei Lucasfilm von dem Spin-off hat.

Solo: A Star Wars Story Poster
Originaltitel:
Solo: A Star Wars Story
Kinostart:
24.05.18
Regie:
Ron Howard
Drehbuch:
Lawrence Kasdan, Jon Kasdan
Darsteller:
Alden Ehrenreich, Woody Harrelson, Donald Glover, Emilia Clarke, Thandie Newton, Phoebe Waller-Bridge
Das Spin-off erzählt die Abenteuer des jungen Han Solo.

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