FedCon2019: Interview mit The-Expanse-Schauspielerin Frankie Adams

In der Science-Fiction-Serie The Expanse spielt sie eine knallharte Soldatin vom Mars namens Roberta ’Bobbie‘ Draper, deren Loyalitäten und Freund-Feind-Bild im Laufe der Erzählung auf den Kopf gestellt werden. Im Interview erzählt uns die Schauspielerin Frankie Adams unter anderem über die Anfänge ihrer Schauspielkarriere und warum ihre Erfahrungen als Boxerin hilfreich für ihre Rolle in The Expanse sind.  

Robots & Dragons: Wie kam es dazu, dass Sie sich für eine Schauspielkarriere entschieden haben und wie haben Sie angefangen?

Frankie Adams: Ich ging zu einem Vorsprechen für eine Fernsehserie in Neuseeland, als ich 16 Jahre alt war. Mein erstes Vorsprechen überhaupt und ich habe den Job bekommen. Ich bin also irgendwie hineingestolpert, aber ich war immer an Kunst und Schauspielerei interessiert. Ich hatte einfach sehr viel Glück, dass ich die Rolle direkt mit dem ersten Vorsprechen bekommen habe. Und es hat mir die Inspiration und die Motivation gegeben, damit weiterzumachen.  

R&D: Wann sind Sie zum ersten Mal mit der Figur Bobbie Draper in Berührung gekommen und wie sah der Casting-Prozess aus?

Frankie Adams: Das erste Mal bin ich mit Bobbie während des Castings in Berührung gekommen. Man hat mir eine kurze Zusammenfassung geschickt, und eigentlich glaubte die Casting-Verantwortliche schon von Anfang an, dass ich für die Rolle die Richtige sei und sie hoffte, dass ich gerade nicht anderweitig beschäftigt bin. Ich war gerade mit einem Theaterstück fertig, hab eine Reihe von Vorsprechen mitgemacht und die Produzenten via Skype kennengelernt. Und sie sind Gott sei Dank das Risiko eingegangen, mich zu besetzen, weil sie auch wollten, dass die Schauspielerin physisch eindrucksvoll ist, wie es auch Bobbie Draper ist. Und ja, sie haben mir eine Chance gegeben und ich habe sie schon eine Woche später persönlich getroffen.  

R&D: Befanden Sie sich zu diesem Zeitpunkt noch in Neuseeland?   

Frankie Adams: Ja, ich war währenddessen in Neuseeland. Ich war also ziemlich weit weg (lacht).

R&D: Das ist ziemlich ungewöhnlich für ein Vorsprechen, oder?  

Frankie Adams: Es ist sehr ungewöhnlich und ich danke meinen Glückssternen jeden Tag dafür (lacht).

R&D: Sie haben auch Erfahrungen als Boxerin. Hilft Ihnen dieses Training bei den physischen Anforderungen der Rolle?

Frankie Adams: Im Moment boxe ich nicht mehr so viel, aber als ich jünger und noch ein Teenager war. Aber ja, es hat sehr geholfen, weil ich viele meiner eigenen Stunts mache. Ich trainiere allerdings nicht mehr so intensiv, weil ich nicht mit einer gebrochenen Nase zur Arbeit gehen darf. (Lacht und zeigt auf ihr Gesicht) Es handelt sich schließlich – wie nennt man es doch gleich? – um den Moneymaker.  

R&D: Hinter dem taffen Äußeren Ihrer Figur steckt auch eine gewisse Verletzlichkeit. Wie gehen Sie diese Dualität als Schauspielerin an?

Frankie Adams: Ich denke, viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass es sich um zwei getrennte Eigenschaften handelt. Aber in meinen Augen gehören Stärke und Verletzlichkeit zusammen und dieser Gedanke hilft mir im Grunde schon, um mich in die Rolle einzufinden.  

R&D: Insbesondere auf dem gemeinsamen Panel mit den restlichen Cast ist aufgefallen, dass Sie alle eine tolle Chemie besitzen.

Frankie Adams: Ja, wir haben sehr viel Spaß zusammen!

R&D: Weil Sie erst im zweiten Jahr dazu gestoßen sind, war es schwer, sich in die bereits bestehende Besetzung einzufinden?

Frankie Adams: Ja, ich bin erst seit der zweiten Staffel mit dabei, und ich war sehr nervös und ängstlich, alle anderen zu treffen. Und als ich dann alle getroffen habe, sahen auch noch alle so umwerfend gut aus, was die Nervosität noch einmal erhöht hat. Aber sie waren so freundlich, einladend und sehr glücklich, mich zu treffen. Sie freuten sich darauf, was ich zur Besetzung und zur Serie beitragen kann. Und jetzt bin ich quasi die kleine Schwester und ich hoffe, dass wir noch sehr lange gute Freunde bleiben.  

R&D: In 2016 haben Sie in einem kleineren Film namens One Thousand Ropes mitgespielt, der in Deutschland schwer zu bekommen ist. Ist es schwerer an einer Independent-Produktion mitzuwirken oder an einer großen Produktion wie The Expanse?

Frankie Adams: One Thousand Ropes hatte sogar seine Premiere auf der Berlinale, ich bin also nach Berlin gekommen. Beides hat seine Herausforderungen. Ich würde sagen, der größte Unterschied ist schlicht und ergreifend Geld. Wir hatten so viel weniger Zeit. Aber gleichzeitig sind die beiden Sets auch gar nicht so unterschiedlich: Man hat einen Regisseur und einen Kameramann, dieselbe Energie, einfach nur weniger Geld bei einem Independent-Film.

R&D: Gibt es Rollen, Projekte oder Regisseure, mit denen Sie zusammenarbeiten möchten?

Frankie Adams: Irgendwann würde ich gerne bei Marvel- oder DC mitmischen (lacht). Aber das hat letztendlich das Universum zu entscheiden. Generell möchte ich allerdings gerne einfach nur an Storys mitarbeiten, die ich genieße und mir gefallen, an die ich leidenschaftlich glaube und bei denen ich die Figur mag. Ich bin nicht allzu wählerisch, wenn es um spezifische Filme geht.

R&D: Vielen Dank für das Gespräch!

The Expanse

Originaltitel: The Expanse (2015)
Erstaustrahlung am 23.11.2015
Darsteller: Thomas Jane (Josephus "Joe" Aloisus Miller), Steven Strait (James „Jim“ Holden), Cas Anvar (Alex Kamal), Dominique Tipper (Naomi Nagata), Wes Chatham (Amos Burton), Shawn Doyle (Sadavir Errinwright), Shohreh Aghdashloo (Chrisjen Avasarala), Frankie Adams (Roberta "Bobbie" W. Draper)
Produzenten: Broderick Johnson, Andrew Kosove, Sharon Hall, Sean Daniel, Jason F. Brown, Mark Fergus, Hawk Ostby, Naren Shankar
Basiert auf der gleichnamigen Romanreihe von Daniel Abraham & Ty Franck
Staffeln: 3+
Anzahl der Episoden: 24+


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