Ohne Magie: Die Handlung von Harry Potter and the Cursed Child

SPOILER

Am 31. Juli erschien nur einen Tag nach der offiziellen Premiere von Harry Potter and the Cursed Child in London das Skript zum Theaterstück in Buchform. Eine spoilerfreie Kritik mit Bildern von den Previews sowie ein kurzes Video zum Bühnendesign gibt es bereits hier zu finden. Dieser Artikel nun wird sich mehr mit der Handlung auseinandersetzen und begründen, warum die Fortsetzung der Geschichte eher enttäuscht. Daher noch einmal als Warnung: Heftige Spoiler voraus!

Einordnung

Anders als bei den bisherigen Potter-Büchern handelt es sich hier nicht um einen Roman, sondern ein Skript. Enthalten sind lediglich kurze Szenen- und Charakterbeschreibungen, ansonsten besteht es rein aus Dialogen. Ein Theaterstück ist nunmal dazu da, gesehen zu werden und nicht gelesen. Hier ist kein Raum für ausufernde Erläuterungen. Jede Szene muss die Geschichte vorantreiben und einen gewissen Zweck erfüllen. So kann man die lediglich knapp 350 Seiten bequem an einem etwas längeren Sonntagnachmittag durchlesen. Es reicht dennoch für ein insgesamt über fünf Stunden langes Stück, das in zwei Teilen an zwei Abenden (oder an einem Tag in Matinee und Abendvorstellung) aufgeführt wird.

Abgeleitet von den Vorabberichten, den Bildern und den knappen Beschreibungen im Skript kann man sich schon vorstellen, dass das Stück live gesehen ein ziemliches Theaterevent sein dürfte. Sich ständig drehende Treppen, magische Kämpfe quer durch den Zuschauerraum, herumstreifende und über dem Publikum schwebende Dementoren, Lichteffekte und sich auf der Bühne verwandelnde Darsteller – klingt aufregend.

Doch auch wenn man das bedenkt und ebenfalls berücksichtigt, dass sich Skripte immer etwas unrund und Charaktere darin stark überzeichnet lesen, damit sie auf der Bühne wirken, ist die Handlung enttäuschend. Anstatt eine wirkliche Fortsetzung und Weiterentwicklung zu sein, ist es eher eine Reihe an Ereignissen und Dingen, die die Produzenten als Highlights der Serie sehen. Die Möglichkeit war da, sowohl den mit den Büchern erwachsen gewordenen Fans gereifte bekannte Charaktere zu präsentieren, als auch mit den jungen, neuen Figuren ein nachgewachsenes Publikum zu bekommen. Aber der Reihe nach.

19 Jahre später

Wie  vorher bekannt  knüpft die Geschichte des Theaterstücks direkt an den Epilog des letzten Harry-Potter-Bandes an. Unter anderen sind Harry und Ginny Potter, Hermine und Ron Granger-Weasley sowie Draco Malfoy am Gleis 9 ¾ im Bahnhof King's Cross erschienen, um ihre Kinder nach Hogwarts zu verabschieden.

Kurz vorab: Harry ist Auror geworden und Leiter der Abteilung für Magische Strafverfolgung im Zaubereiministerium, Ginny Redakteurin des Sportbereichs vom Daily Prophet. Ron leitet den von seinen Brüdern gegründeten Scherzladen mit und ist ansonsten hauptsächlich Hausmann, da seine Frau Hermine die neue Zaubereiministerin ist und nur sehr wenig Zeit für die Familie bleibt. Und Draco ist Privatier, der die Sammlung schwarzmagischer Gegenstände der Familie pflegt (aber nicht benutzt).

Die meisten der Kinder spielen maximal eine Nebenrolle, die neuen Hauptcharaktere sind die Erstklässler Albus Severus Potter, Scorpius Hyperion Malfoy und Rose Granger-Weasley. Rose ist sich ihrer besonderen Stellung mit den berühmten Eltern durchaus bewußt und legt Albus bereits im Zug nahe, dass sie sich sehr reiflich überlegen müssen, in welches Abteil sie sich setzen und mit wem sie sich befreunden – immerhin haben so ihre Eltern zueinander gefunden. Auf ihrer Tour, u die Marktlage zu checken, landen sie direkt in einem Abteil, wo nur ein einziger Schüler sitzt: Scorpius. Rose ist wenig begeistert und zieht weiter, Albus hingegen ist sowohl von den angebotenen Süßigkeiten als auch von dem geekig-freundlichen Jungen durchaus angetan und bleibt.

Vater Draco ist entspannter geworden und hat seine Ansichten bezüglich Reinblütigkeit runtergeschraubt. Auch seine Frau (die während der Handlung des Stücks offstage stirbt) war den Beschreibungen nach eine sehr herzliche, freundliche Seele, die ihren Sohn mit Liebe erzogen hat. Allerdings geht das Gerücht um, dass Scorpius in Wahrheit das Kind von Voldemort sei (Zeitreisen sind ein großes Thema).

Zurück in Hogwarts  / Arbeit im Zaubereiministerium

In Hogwarts kommt es, wie es kommen musste: sowohl Scorpius als auch Albus werden, als Erster und Einziger in der Familie Potter, nach Slytherin zugeordnet. Ohh, welch Drama. Hätte durchaus spannend sein können. Sowohl die Entwicklung zu sehen, die Slytherin nach den Kämpfen gegen Voldemort genommen hat, wie die Häuser miteinander umgehen usw., als auch wie die zwischen- und innerfamiliären Zwistigkeiten aufgearbeitet werden. Was wir jedoch sehen, ist ein Schnelldurchlauf mit einzelnen Szenen durch die ersten drei Schuljahre. Abgesehen von Scorpius hat Albus keine Freunde, ist ein Außenseiter und auch mit den magischen und akademischen Fähigkeiten hapert es.

Harry Potter ist derweil gut mit seiner Arbeit als Leiter der Abteilung für Magische Strafverfolgung beschäftigt. Mit der Papierarbeit hat er es nicht so, und es stapeln sich bergeweise Akten auf seinem Schreibtisch. Mit freundschaftlichen, aber doch autoritären Ton bittet Hermine als Zaubereiministerin ihn, sich etwas mehr darum zu kümmern und nicht immer im Außendienst unterwegs zu sein. Harry besteht jedoch darauf, dass dies seine Stärke ist und er auch nur so von der aktuellen Situation erfahren habe: Anders als vermutet sind nicht alle Zeitumkehrer zerstört worden. Es war noch einer im Umlauf, den er nun sicherstellen konnte. Außerdem ist Harry immer wieder von zunehmenden Albträumen geplagt, und auch seine Narbe hat nach über 20 Jahren Pause wieder angefangen zu schmerzen.

Ein bekloppter Plan

Bei einem Sommeraufenthalt Zuhause bekommt Albus mit, wie der alte Amos Diggory zusammen mit seiner Nichte/Pflegerin Delphi die Potters besucht. Amos hat von dem Gerücht gehört, dass das Ministerium im Besitz eines Zeitumkehrers ist und fordert Harry auf, diesen zu benutzen und so seinen Sohn Cedric zu retten (er starb beim Trimagischen Turnier im Band Harry Potter und der Feuerkelch). Immerhin sei es quasi Harrys Verantwortung. Albus trifft auf Delphi, die ihm gleich sympathisch ist und ihm erzählt, dass sie im Heim für alte Hexen und Zauberer arbeitet und er sie doch mal da besuchen soll.

Gesagt, getan: Albus hat den Plan, nicht mehr für das vierte Schuljahr zurückzukehren und statt dessen den Zeitumkehrer zu stehlen, Cedric zu retten und so einen kleinen Teil der vermeintlichen Familienschuld zu begleichen. Im Hogwarts Express schnappt er sich Scorpius, erzählt von seinem Vorhaben und wie sie wo vom Zug springen. An dieser Stelle sei eine der vielen „Aber …. warum?!?“-Momente genannt: Die Trolley-Hexe, also die alte Frau, die den Snackwagen im Zug schiebt, ist nicht nur für die Versorgung der Schüler auf der Fahrt zuständig, sondern auch dafür, das alle ankommen. Seit 190 Jahren sei niemand verloren gegangen, wie sie Albus und Scorpius auf dem Dach des fahrenden Zug erklärt und sich dabei in eine Furie mit Robotersägehänden oder so verwandelt. Anstatt … sagen wir … Fesselungszauber oder ähnlich naheliegendes. Hat auch keinerlei Konsequenzen, da die beiden dennoch einfach wie geplant vom Zug springen können.

Auf dem Weg noch schnell Delphi im Altenheim aufgesammelt, die praktischer Weise auch einen Vielsafttrank parat hat, mit dem sie sich in Hermine, Albus in Ron und Scorpius in Harry verwandelt. Was freilich zu Verwirrspiel und ein wenig Slapstick im Ministerium führt, wo sie natürlich auf die echten Harry und Hermine treffen. Es gelingt ihnen, an den Zeitumkehrer zu gelangen. Viel zu einfach, da erwartet man vom Zaubereiministerium schon deutlich mehr Sicherheitsvorkehrung, aber nungut – es  sollte zeigen, wie ähnlich sich ausgerechnet Scorpius und Hermine sind.

Wibbly wobbly, timey wimey

Ja, Zeitreisen sind nichts für Anfänger. Wir befinden uns also wieder im Jahr 1994 bei der ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers: Ein goldenes Ei von einem Drachen stehlen. Der Plan ist, Cedric den Zauberstab wegzunehmen und ihn so vom Sieg abzuhalten, damit er gar nicht erst ins Finale kommt. Die Sache geht gründlich schief – der Zeitumkehrer erlaubt nur fünf Minuten Anwesenheit und irgendwas passiert, so dass sich Albus verletzt.

Zudem sitzen sie als Durmstrang-Schüler verkleidet ganz in der Nähe von Hermine, die die beiden hinter der Sabotage vermutet. Daraufhin geht sie nicht mit Krum zum Ball, Ron wird nie eifersüchtig und gesteht sich seine Gefühle ein, die beiden heiraten nie, was zu gravierenden Änderungen der Zukunft führt: Rose existiert dort nicht mehr. Hermine ist die unverheiratet und recht jähzornige Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, Ron hat Padma geheiratet und schlägt sich mit einem aufmüpfigen Sohn rum. Harry scheint derselbe zu sein, ist jedoch ein sehr strenger Vater und nötigt Schuldirektorin McGonagall dazu, mit der „Karte des Rumtreibers“ seinen Sohn zu stalken und jeglichen Kontakt mit Scorpius zu unterbinden.

Die beiden finden aber doch wieder zueinander und schaffen es mit Unterstützung der maulenden Myrthe in den See von Hogwarts, um dort bei der zweiten Aufgabe des Trimagischen Turniers alles wieder gut zu machen. Diesmal wollen sie Cedric abermals am Sieg hindern und dazu demütigen, weil … ja … warum eigentlich? Aber es ist eh besser, gar nicht erst nachzudenken, wie das überhaupt alles funktionieren soll. Einfach hinnehmen. Geht natürlich wieder schief. Als der Zeitumkehrer Scorpius wieder in die Gegenwart holt, fehlt Albus.

Cedric wurde nach der Blamage im See stinkig und mutiert zum Todesser. Weil sich loyale, nette, aufgeschlossene Hufflepuffs so einfach auf die dunkle Seite ziehen lassen. Cedric tötet Neville Longbottom, dieser kann also nicht den Nangini-Horcrux zerstörren. Harry stirbt. Voldemort gewinnt. Dolores Umbridge ist Direktorin. Muggelstämmige werden zum Folterspaß in den Kellern von Hogwarts gehalten, es gibt Blutbälle. Scorpius ist als Malfoy der „Scorpion King“ und total angesagt, alle Mädels reißen sich um ihn. Weil der veränderte Scorpius auffällt, kommt es sogar zu einem Vater-Sohn-Gespräch mit Evil-Draco. In meinem Kopf stammen sowohl Klamotten als auch Einrichtungsgegenstände alle vom Gothic-Shop des Vertrauens.

Scorpius braucht also Hilfe. Auftritt Snape. Ja, Snape. Ausgerechnet Snape. Der lebt natürlich in dieser Realität noch und ist weiterhin Zaubertranklehrer. Scorpius kann ihn von seiner Geschichte überzeugen, als er als Beweis die ganze Wahrheit rund um „eigentlich ist Snape ja auf der Seite von Dumbledore, weil er Lilly liebte und ach ihre Augen“ (wir kennen es) anbringt. Das konnte schließlich sonst keiner wissen. Also bringt Snape ihn und den Zeitumkehrer zu jemanden, die sich damit auskennt: Auf in die heulende Hütte, wo sich die letzten Überlebenden von Dumbledores Armee im Untergrund rumtreiben: Ron und Hermine. Auch hier lediglich befreundet und ziemlich mitgenommen.

Problem: Sie müssen wieder an den See, und sobald sie das schützende Haus verlassen, stürzen sich die Dementoren auf sie. Was natürlich auch passiert - Ron und Hermine sterben den Heldentod. Snape hält es noch einen Moment länger aus, opfert sich dann aber auch, als Umbridge auftaucht, die natürlich alles von Anfang an durchschaut haben will. Mal davon ab, dass jeder einzelne Satz von Snape schmerzhaft ist, nur den finalen Abschiedspruch als Beispiel: „Tell Albus – tell Albus Severus – I'm proud he carries my name“
Man möchte brechen.

Und zack ist Scorpius wieder in der „richtigen“ Gegenwart, mit Albus an seiner Seite, der immer noch glaubt, eben erst Cedric bei der zweiten Prüfung sabotiert zu haben. Scorpius klärt auf. Sie beschließen, den Zeitumkehrer zu zerstören.

Die Dunkle Lady

Auftritt Delphi: Die verhindert das und offenbart sich als Tochter von Voldemort. Gezeugt von dem dunklen Lord und Bellatrix Lestrange kurz vor dem Endkampf um Hogwarts. Wie genau das gelaufen sein sol,l bleibt offen. Hatte Voldemort ein Sexleben oder war das eher eine Art künstliche Befruchtung. Aber warum sollte Voldemort zu der Zeit da ein Kind zeugen wollen? Wäre das nicht auch ein weiterer starker Horcrux gewesen? Und wann wurde Delphi geboren? Bellatrix starb ja im Kampf. Fragen über Fragen. Wie dem auch sei, Delphi wurde von treuen Todessern, die es anscheinend weiterhin gab, aufgezogen. Mit großen Fähigkeiten der dunklen Magie. So kann sie zum Beispiel ohne Besen fliegen.

Im Kampf um den Zeitumkehrer landen sie im Jahr 1981 in Godric's Hollow. Am Tag, als Harrys Eltern getötet wurden. Delphi hat nämlich gelernt, dass Prophezeiungen nicht eintreten müssen. Sie will Voldemort davon abhalten Harry anzugreifen. Denn wenn der Todeszauber nicht von Harry abprallt und Voldemort so verwundet, wird dieser auch nie an Macht verlieren. Außerdem will sie ihren Vater unbedingt kennenlernen.

Mit einem schlauen Trick lässt Albus seine Eltern in der Zukunft wissen, wann und wo er sich befindet. Wie es der Zufall will, taucht auch Draco mit einem bislang versteckt gehaltenen Zeitumkehrer aus der Sammlung seines Vaters auf. Alle gemeinsam (Harry, Ginny, Ron, Hermine und Draco) beamen sich nach Godric's Hollow zu Scorpius, Albus und Delphi am Abend vor Halloween des Jahres 1981. Um Delphi hervorzulocken, wird Harry mit Hilfe von Transfigurationszauber in Voldemort verwandelt. Übrigens: Müsste es an dem Punkt nicht noch eher das Aussehen von Tom Riddle sein? Immerhin veränderte sich sein Aussehen doch erst dadurch, dass er durch den Rückprall des Todeszaubers von Harry Kraft verlor und sich lange von Tierblut ernähren und erst wieder aufrappeln musste. Aber gut, Detailfragen.

Der Plan geht soweit auf, gemeinsam besiegen sie Delphi im Kampf und bringen sie gefesselt ins Zauberergefängnis Azkaban. Aber nicht, ohne vorher aus der Entfernung noch dabei zuzusehen, wie Harrys Eltern von Voldemort getötet werden. Was für eine schönes, zusammenbringendes Familienevent.

Es gab schon bessere Fanfiction

Was für ein Ritt. Den es nun in niedergeschriebener Form nicht wirklich gebraucht hätte. Hat irgendwer Voldemort vermisst? Eine Tochter von Voldemort? War die Geschichte nicht eigentlich abgeschlossen? „Die Narbe hatte Harry seit 19 Jahren nicht mehr geschmerzt. Alles war gut.“ 

Aber nicht nur die, auch Cedrics. Es wurde genug getrauert, ein gutes Ende für diesen Charakter gefunden. Musste man das wirklich wieder ausgraben und das dann auch so unausgereift? Der arme Cedric kann einem ja schon leid tun, wenn man bedenkt, dass es hier so dargestellt wird, als würde es reichen, dass er einmal mit aufgeblasenen Kopf vor allen Leuten beim Turnier aus dem See fliegt, damit er im nächsten Moment ein Todesser ist. 

Überhaupt hat man es hier nicht mit den Buchcharakteren zu tun, sondern mit zusätzlich überspitzten Versionen der Filme. So ist Ron etwa nur noch der Clown ohne jegliche Aufgabe oder Charaktertiefe. Richtig ärgerlich wurde es, als er Hermine darauf verweist, dass sie in den Erzählungen der Kinder in keiner der anderen Realitäten zusammen waren und was sie denn von einer zweiten Hochzeit hielte, mit der Begründung: „Well, we were very young when we did it the first time and I got very drunk – and to be honest, I can't remember much of it“

Auch ein schluchzend-weinender Dumbledore (wenn auch nur als Abbild) und ein Harry, der Albus ein „Manchmal wünschte ich du wärst nicht mein Sohn“ an den Kopf wirft, ist in keiner Realitätsversion stimmig. Ein kleiner Lichtblick sind ausgerechnet der fröhlich-liebevolle Scorpius und Draco, bei dem man zumindest etwas Weiterentwicklung und Auseinandersetzung mit den Geschehnissen spürt. Keiner der Charaktere fühlt sich ansonsten richtig an.

Es stellt sich die Frage, was genau Rowling selbst beigesteuert hat. Laut Angaben schrieb sie die Geschichte, auf deren Basis John Tiffany und Jack Thorne das Theaterstück entwickelten. Doch es liest sich wie eine, noch nicht einmal gute, Fanfiction mit alten Handlungen, alten Charakteren, alten Gegenständen, alten Zaubern. Das einzige, was noch fehlte, war ein Kuss zwischen Scorpius und Albus. Dazu kommt es nicht, aber alle nötigen Vorarbeiten für die Annahme, dass zwischen den beiden mehr ist, wurden gelegt. Genau genommen habe ich tatsächlich beim Lesen mehrfach kontrolliert, ob mir nicht eine Fake-Version untergejubelt wurde. Es gibt zig Fanfictions, die das Thema schon wesentlich besser behandelt haben. Seit mindestens neun Jahren.

Anstatt die alte, an sich abgeschlossene Geschichte wieder derart lauwarm aufzuwärmen wäre es doch wesentlich spannender gewesen zu erfahren, was in den 19 Jahren dazwischen passiert ist. Wie wurden sie zu dem, was sie jetzt sind? Wie haben sie das Trauma verarbeitet? Wie hat sich Hogwarts verändert, die Zauberergesellschaft, die Verbindung zu den Muggeln. Abseits der Krisen bekommt man keinen Alltag mit, kein Familienleben, keine freundschaftlichen Treffen, die doch eben auch immer den Reiz der Potter-Bücher mit ausgemacht haben.

Über die nachwachsende Generation wäre es auch möglich gewesen, neue spannende Abenteuer rund um Hogwarts aufzufahren und dabei liebgewonnenen Charakteren wie Hagrid und Neville Longbottom, die dort immer noch unterrichten und ihrer Arbeit nachgehen, etwa Raum zu geben. 

Nur als Anregung. Auf jeden Fall nichts mit Voldemort oder gar einem Sprößling. Dieser Drops ist einfach ausgelutscht.

Fazit

Über die Logiklöcher und die krude Handlung könnte man ja noch hinwegsehen, wenn wenigstens ein gewisses Gefühl vermittelt würde, wie es die Potter-Geschichten bisher schafften. Dies ist aber leider, zumindest rein beim Lesen des Skriptes, nicht der Fall. Eine vertane Chance, die Erzählung mit gereiften Charakteren sowie neuen Abenteuern für Einsteiger aufzugreifen. Statt dessen wird Leichenfledderei betrieben. Trotz schalen Nachgeschmacks klingt die Umsetzung auf der Bühne jedoch dennoch interessant.

Regeln für Kommentare:

1. Seid nett zueinander.
2. Bleibt beim Thema.
3. Herabwürdigende, verletzende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.

SPOILER immer mit Spoilertag: <spoiler>Vader ist Lukes Vater</spoiler>

Beiträge von Spammern und Stänkerern werden gelöscht.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren.
Ein Konto zu erstellen ist einfach und unkompliziert. Hier geht's zur Anmeldung.