Die Episode mag sich anfühlen, als sein mal wieder nichts passiert, aber wenn man genauer hinschaut und das Gesehene nochmal rekapituliert, wird man merken, dass wir einige neue Erkenntnisse haben, die teils starken Einfluss auf zukünftige Ereignisse nehmen können.
© AMC
Zunächst wäre da Ricks Heimkehr, die einen Teil der Horde aus dem Steinbruch mitbringt. Alexandrias Einwohner haben nun einen meterdicken Schutzwall aus lebenden Toten um ihre Stadt herum. Das heißt zum einen natürlich, dass sie ziemlich eingeschlossen sind, bedeutet auf der anderen Seite aber auch, dass auch vorerst niemand mehr uneingeladen hereinschneien kann, um beispielsweise wahllos Menschen zu zerhacken. Ich frage mich zwar, wieso niemand auf die Idee gekommen ist, die Walker genau wie zu Gefängniszeiten durch den Zaun hindurch unschädlich zu machen, aber wenn ich mich nicht täusche, dann befinden wir uns immer noch am selben Tag wie zum Staffelauftakt, was einen Mangel an Zeit für die Organisation einer solchen Unternehmung rechtfertigen würde.
Nicht zu rechtfertigen ist meiner Meinung nach jedoch, dass Rick schreit, sie sollen sich alle leise und unauffällig verhalten und anschließend Wachen auf der Mauer und somit in Sichtweite der Walker stationiert. Ebenso die Tatsache, dass er Ron seine Waffe gibt und damit wohl den Grundstein zu künftigen Mordversuchen an seinem eigen Fleisch und Blut legt. Immerhin ist er der Mann, der Rons Vater getötet hat und nun seine Mutter beglückt. Und zu allem überfluss hat Carl Ron auch noch die Freundin ausgespannt. Es ist wirklich keine besonderes clevere Idee, ihm den Umgang mit Waffen zu zeigen. Jessie hingegen scheint sich wieder zu Rick hingezogen zu fühlen und hat sich auch sonst damit abgefunden, wie die Welt und die darinliegenden Gefahren jetzt aussehen.
Das nächste wichtige Ereignis wäre wohl die offizielle Bestätigung, dass Maggie schwanger ist. Das ist zwar an sich eine gute Sache, hinterlässt dank der Ungewissheit um Glenn einen ziemlich faden Beigeschmack. Aaron scheint ihr als moralische Stütze dienen zu wollen und begleitet sie durch einen bis dato unbekannten Tunnel, in dem die wohl zerrottetsten Walker der Show ihr Zuhause haben. Die Maske der Schlammzombies war wirklich fantastisch, besonders hat mir auch gefallen, dass Maggies Hände beim Versuch, ihren Gegenüber wegzuschubsen, einfach in dessen verwesten Brustkorb versanken. Ich bin gespannt, ob der Tunnel noch eine größere Bedeutung hat, oder ob er nur als Plot Device diente, um die Bindung der beiden zu etablieren. Als Fluchtmöglichkeit wurde er zwar vorerst abgetan, aber vielleicht fällt ihnen ja noch etwas ein, um den Ausgang wieder frei zu bekommen.
Aarons Geständnis, die Wolves auf Alexandria aufmerksam gemacht zu haben, dürfte den meisten Bewohnern wohl nicht so gepasst haben, denn für die meisten sind Rick und seine Gang immer noch Störenfriede, die nichts als Unheil über die Gemeinschaft bringen. Deanna, die ihnen seit Beginn immer wieder beistand, scheint nun auch gänzlich auf Ricks Seite zu stehen, denn die gesamte Episode über schien sie immer fassungsloser über das zu sein, was sich in den letzten Tagen ereignet hat, und konnte damit aber erst richtig abschließen, als sie den Walker mit der Flasche massakriert hat. Ihr plötzlicher Wandel zwischendurch hat mich ehrlich gesagt ein bisschen überrascht, ihre Pläne für ein neues Alexandria kamen für mich ziemlich unerwartet.