Kritik zu The Walking Dead 7.02: The Well

SPOILER

Nachdem wir in der letzten Episode das Nachspiel vom Zusammentreffen mit Negan erleben konnten, dreht sich "The Well" gänzlich um Carol (Melissa McBride) und Morgan (Lennie James). Zur Erinnerung: Carol wurde angeschossen und Morgan hat ihren Angreifer umgebracht. Kurz darauf wurden beide von unbekannten Reitern aufgegriffen.

Um den Zuschauer abzuholen, wird die Episode zu Anfang hauptsächlich aus der Perspektive der sich erholenden Carol erzählt. Morgan hat bereits erste Kontakte geknüpft, und wir lernen das sogenannte Königreich sowie seine Bewohner durch Carols Augen kennen.

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, im Vergleich zur letzten Woche eine komplett andere Serie zu schauen. Das Erzähltempo ist viel, viel langsamer und entspannter, die Charaktere strahlen ein Maximum an Zufriedenheit und positiver Lebenseinstellung aus.

Carol fühlt sich in dieser Geborgenheit alles andere als wohl und setzt sofort wieder ihre Maske der glücklichen Hausfrau auf. Im Vertrauen erzählt sie Morgan davon, dass sie das Königreich als Zirkus sieht und es sobald wie möglich verlassen will. Nachdem Ezekiel ihr seinen Werdegang und die Geschichte hinter Shiva und dem Königreich erzählt hat, merkt Carol schnell, dass die beiden sich recht ähnlich sind und beschließt, vorerst doch ein Haus im Königreich zu beziehen.

A belly full of rot

Doch auch im Königreich ist nicht alles so rosig, wie König Ezekiel es seinen treuen Untertanen weismachen will. Auch er muss einen Teil seiner Ressourcen an Negans Leute abtreten. Über die Auswirkungen davon, dass die abgegebenen Schweine mit Walkerfleisch gefüttert wurden, lässt sich momentan nur spekulieren, aber den Tieren selbst wird es nicht geschadet haben.

Denn auch Ezekiels Tigerdame Shiva dürfte sich (gerade in der Anfangszeit) hauptsächlich von Walkern ernährt haben und genießt volle Gesundheit. Es kamen bis jetzt auch keine infizierten Tiere in der Serie vor, von daher bleibt eigentlich nur die Möglichkeit der Schweine als Infektionsträger, oder sie werden einfach mit verdorbenem Fleisch gefüttert, um Negan eins auszuwischen und gleichzeitig das gute Futter für die eigenen Schweine zu nutzen.

Wer die Comicvorlage kennt, der wird schon bei Carols Rettung erkannt haben, dass die berittenen Leute wohl zum Königreich gehören, denn auch dort sind sie mit Pferden und Schutzkleidung ausgestattet. Man konnte ebenfalls schon wissen, dass Ezekiel sich einen Tiger namens Shiva als Haustier hält, was bei einer Umsetzung für eine TV-Serie definitiv auf (schlechtes) CGI schließen lässt. Im Endeffekt hat man hier aber einen guten Job gemacht und nicht am falschen Ende gespart, denn Shiva sieht beeindruckend aus und muss sich bei dieser Darstellung auch nicht im Hintergrund verstecken.

In aller Kürze

Die Episode "The Well" bietet ein absolutes Kontrastprogramm zur letzten Folge, öffnet aber im wahrsten Sinne des Wortes Tore in eine neue Welt und ergänzt bekannt geglaubte Charaktere um weitere Facetten. Carol lässt sich auf ein neues Leben ein und Morgan hat einen Aikidoschüler, dem er das Erbe seines verstorbenen Lehrers weitergeben kann. Das Königreich bietet viele Möglichkeiten und ist ein Grundstein im bröckeligen Fundament der neuen Welt. Momentan ist es tatsächlich Negan, der die Geschichten der Charaktere verbindet.

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