Robots & Dragons: Die Serienhighlights der Redaktion 2016

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Serienhighlight 2016

Äquivalent zu unserer Liste der besten Filme 2016 hat die Robots-&-Dragons-Redaktion in diesem Jahr natürlich auch ihre Serien-Highlights gekürt. Vielen von uns sind vor allem von der neuen HBO-Serie Westworld angetan. Aber auch Stranger Things, The Expanse und Game of Thrones gehören zu den Lieblingen des Jahres.

Katrin Hemmerling – Ist dem Teufel verfallen

Die wöchentlichen Kritiken lassen es erahnen - Lucifer steht hier an erster Stelle. Ein Teufel, der einmal erfrischend anders daherkommt als in manch anderen Serien, und mit Tom Ellis dazu noch exzellent besetzt ist. Zugegeben, die Serie hat kleine Schwächen - über die kann man aber großzügig hinwegsehen. Bleibt zu hoffen, dass den Autoren auch künftig noch ein paar Wortspiele zum Thema Teufel und Hölle einfallen werden.

Designated Survivor zeichnet ein Szenario, das in unserer Zeit gar nicht so unrealistisch ist und spannende Fragen aufwirft. Eine Serie, bei der es fast ärgerlich ist, dass die Folgen nur in wöchentlichen Häppchen serviert werden. Allein für darstellerische Leistung von Kiefer Sutherland lohnt sich hier das Einschalten.

Susanne Döpke – Süchtig nach den 80ern

Es kann nur eine geben: Game of Thrones. Die sechste Staffel war der absolute Knaller. Die Serie wirkt ebenso entfesselt wie Danerys' Drachen. Waren in der letzten Staffel noch viele Füller-Episoden dabei, gab es jetzt nur noch ein oder zwei, die aber eine willkommene Atempause darstellten. Mehr!

Stranger Things macht süchtig. Man könnte die darin erschaffene Welt glatt Steph(v)ensworld oder besser Step(v)enstown nennen, weil der Ort wirkt, als hätten die beiden Steph(v)ens (King und Spielberg) sie gemeinsam erschaffen. In den 80ern. Mit Monstern. Die Kids in der Serie sind phantastisch. Werden Kinder sonst oft phantasielos als nervige Unterbrechung oder Stichwortgeber eingesetzt, geben sie hier perfekt den Ton an.

Ein weiteres absolutes Highlight ist Westworld. Ich hatte wirklich Angst, dass diese neue Serienversion dem bombastischen Film mit Yul Brynner nicht gerecht wird - unbegründet. Auch wenn Letzterer für mich immer der Man in Black bleiben wird, bekommt ein Ausflug nach Westworld von mir fünf Sterne auf Tripadvisor - so lange man vor dem Fernseher bleibt.

Patrick Pohsberg – Hält die Walking-Dead-Fahne hoch

Ich kann mich gar nicht recht entscheiden, was mein großes Serienhighlight des Jahres 2016 sein soll. Sowohl Westworld als auch Stranger Things haben mich komplett aus den Socken gehauen. Irgendwie faszinierend, dass die beiden Serien thematisch eigentlich nicht unterschiedlicher sein könnten, mich aber dennoch zu gleichen Teilen in ihren Bann gezogen haben.

Wo Stranger Things mit 80er-Jahre Nostalgie und Coming-of-Age-Abenteuern begeistert, bietet Westworld einen phantastischen Westernspielplatz, der mit Androiden besiedelt ist. Von beiden Serien gibt es bis jetzt nur je eine Staffel, was mir im Angesicht des absehbaren Endes von Game of Thrones als eine Art Silberstreifen am Horizont dient.

Ich will hier außerdem noch eine Lanze für The Walking Dead brechen. Die zweite Hälfte der sechsten Staffel lief ja ebenfalls dieses Jahr. Der Aufbau des Mythos “Negan” war absolut phantastisch und Jeffrey Dean Morgans Schauspiel wird dem Hype um seine Rolle mehr als gerecht. Die siebte Staffel hatte nach dem Auftakt leider einen Hänger, aber zwischendurch auch wieder Lichtblicke, von daher freue ich mich schon auf die zweite Hälfte.

Nele Bübl – Will hier eigentlich Gilmore Girls nennen

Eine meiner größten Serienüberraschungen des Jahres war klar The Expanse. Großartige Charaktere, spannende Geschichte, jede Menge hübscher Space-Kram und viel Potenzial für zukünftige Staffeln. Syfy von seiner besten Seite.

Netflix’ erste brasilianische Eigenproduktion 3% wurde recht beiläufig ohne nennenswerte Werbung ins Programm genommen. Am selben Tag wie das Gilmore-Girls-Revival. Entsprechend brauchte es etwas länger als sonst üblich, bis es sich als Empfehlung herrum sprach. Dabei muss Netflix die Dystopie-Serie wirklich nicht verstecken. Der Aufbau ist spannend, die Charaktere interessant und die Geschichte fesselnd. Zudem eine nette Abwechslung, dass sich die Serie auch ohne Liebesdreiecke, Sex oder möglichst brutale physische Gewalt trägt.

Wahrlich kein Geheimtipp, aber auf einer Top-Serien-Liste des Jahres darf Stranger Things natürlich auf keinen Fall fehlen. Der durchweg stimmige Aufbau, die Ausstattung, die talentierten Jungschauspieler, denen nicht nur genug Raum gegeben, sondern auch ordentlich was zugetraut wurde, die Musik, die Zitate und so vieles mehr - was soll man noch sagen, ihr habt es ja eh alle selbst gesehen.

Hannes Könitzer – Kann den Kopf wieder aufrichten

Die sechste Staffel von Game of Thrones war Balsam für die geschundene Fanseele. Nachdem man als Zuschauer in den vergangenen Jahren immer wieder Nackenschläge verpasst bekam, brachte Staffel 6 endlich ein paar Glücksgefühle. Die letzten beiden Episoden dürften zudem zum Besten gehören, was jemals im Fernsehen gelaufen ist. Natürlich weiß man als Fan der Serie, dass schon bald die nächste Tragödie kommt. Staffel 6 dürften vielem Zuschauern trotzdem in besonders guter Erinnerung behalten.

Person of Interest ist ja leider eine der Serien, die nie die Aufmerksamkeit erhalten hat, die sie eigentlich verdient. Die finale Staffel in diesem Jahr hatte am Anfang ein paar Startschwierigkeiten, da der Sender CBS wohl trotz des angekündigten Endes auf dem Fall-der-Woche-Prinzip beharrte. Spätestens die 100. Folge entschädigte die Fans dann aber und auch das Finale konnte vollkommen überzeugen.

Während sich die erste Staffel von Luke Cage am Ende leider doch als Enttäuschung herausstellte, konnte Staffel 2 von Daredevil richtig überzeugen. Schon der Auftakt in den ersten vier Folgen rund um den Punisher war das Einschalten wert. Und auch im Anschluss lies die Qualität kaum nach. Da wurde die Vorfreude auf The Defenders gleich viel größer.

Sebastian Lorenz – Hacker, Dystopien und Sci-Fi

Mr. Robot, die Serie mit dem komischen Titel, erzählt eine Geschichte aus Sicht des paranoiden und sozial inkompetenten Hackers Elliot Anderson (Rami Malek), der von einer Hackergruppe angesprochen wird und den Kampf gegen den Großkonzert E-Corp aufnimmt. Mr. Robot überrascht durch eine spannende Geschichte mit skurrilen Figuren und unerwarteten Wendungen, wie man sie heutzutage von einer modernen Serie erwartet.

Wo wir grad bei unerwarteten Wendungen sind. Die dritte Staffel von Black Mirror wartet mit dystopischen Zukunftsvisionen mit teils verstörenden Enden und bittersüßen Wendungen auf. Wer Black Mirror nicht kennt und von der heilen Familienwelt an Weihnachten genervt ist, sollte bei Netflix unbedingt reinschauen.

The Expanse überrascht durch eine hochwertige Optik, tolle Spezialeffekte (vor allem bei der Schwerelosigkeit) und einer spannenden Geschichte. Die Serie nimmt sich Zeit und man muss sich anfangs schon ein wenig durchquälen, bis man sich allmählich eingefunden hat. Doch die Mühe wird belohnt, die erste Staffel entfaltet am Ende ihr Potenzial als epische Space Opera. Die zweite Staffel startet im Februar 2017, man darf gespannt sein.

Claudia Kern – Hält HBO die Treue

Westworld, das neue Flaggschiff von HBO, soll nach dem Ende von Games of Thrones die Preise für den Kabelsender einfahren, und wenn die Serie so weitergeht, dürfte das hinhauen. Intelligent, packend, manchmal sogar philosophisch und mit einem Bodycount, bei dem selbst Fans von GoT beifällig nicken können.

Nach einer fünften Staffel, in der eigentlich kaum etwas passierte, wirkt Staffel 6 von Game of Thrones wie das Luftholen eines Ertrinkenden, der endlich die Wasseroberfläche durchbricht. Die Serie hat die Bücher hinter sich gelassen und die Erleichterung über diese Freiheit verleiht ihr neuen Schwung, der die Handlung antreibt und einen als Zuschauer mitreißt.

Die Serie The Young Pope um den ersten amerikanischen Papst (gespielt von Jude Law) sieht so unverschämt gut aus, dass man fast jede Einstellung als Wallpaper nehmen könnte. Und es gelingt ihr, Skurrilität, Dramatik, Religion, Menschlichkeit, Humor und Übersinnliches brillant miteinander zu verbinden, ohne dass ein Aspekt die Oberhand gewinnt und die Figuren lächerlich gemacht oder dämonisiert werden. Ganz großes Fernsehen.

Westworld

Originaltitel: Westworld (2016)
Erstaustrahlung 03. Oktober 2016 bei HBO
Darsteller: Anthony Hopkins, Ed Harris, Evan Rachel Wood, James Marsden, Thandie Newton, Jeffrey Wright, Tessa Thompson, Sidse Babett Knudsen, Rodrigo Santoro, Luke Hemsworth, Clifton Collins, Jr.
Produzenten: Jonathan Nolan, Lisa Joy, J. J. Abrams, Bryan Burk
Entwickelt von: Jonathan Nolan, Lisa Joy
Basiert auf dem Science-Fiction-Western Westworld (1973) von Michael Crichton
Staffeln:
2+
Anzahl der Episoden: 10+


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