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Born on a monday
Okay, fangen wir direkt mit dem Elefanten im Raum an: Butch Gilzean ist zurück! Um Platz im Krankenhaus zu schaffen, wird er nach einiger Zeit im Koma kurzer Hand im Slaughter Sumpf “beigesetzt”.
Neben Butchs Körper befinden sich in diesen Sümpfen aber auch diverse chemische Abfälle aus Indian Hill. Dies führt dazu, dass der gute Herr Gilzean zu neuem Leben erwacht. Und nicht nur das: Ihm wächst sogar seine Hand wieder nach!
Mal abgesehen vom klassischen “No one stays dead in Gotham” konnten DC-Kenner bereits an Butchs echtem Namen Cyrus Gold erahnen, dass er irgendwann wohl als Solomon Grundy zurückkehren würde.
Aber auch ohne Kenntnisse über diesen Charakter dürfte es jedem Zuschauer recht einleuchtend sein, dass Butch nun nicht mehr als einarmiger Bandit unterwegs ist, den wir lieben gelernt haben. Nein, er mimt nun den Charakter des wortkargen Bud-Spencer-Verschnitts, dessen zwei schlagende Argumente jegliche Diskussion abrupt beenden können.
Ihn gemeinsam mit dem noch immer angeschlagenen Riddler zusammen als DCs Version von Dumm und Dümmer durch die Stadt ziehen zu lassen, war ein Geniestreich. Auch hier ist es den Schreibern abermals gelungen, zwei Charaktere äußerst gut miteinander interagieren zu lassen, ohne, dass es gekünstelt wirkt. Situationskomik par excellence. Es dürfte interessant werden, zu sehen, was Tabitha sagt, sollte sie den beiden in ihrer jetzigen Verfassung über den Weg laufen.
Died on a Saturday
Den Gegenpart des schon fast albern wirkenden Duos stellt abermals die Geschichte um Bruce und Ra’s al Ghul dar. Obwohl dem Wayne-Jungen immer wieder das Credo des nicht-Tötens vermittelt wird, lässt er sich von Ra’s so sehr reizen, dass er ihn auf dessen Wunsch mit dem mystischen Dolch tötet.
Es ist unklar, was nun aus Ra’s wird. Sein Körper ist nach seinem Ableben zwar sofort verwest und wahrscheinlich auch im Lazerus Pit nicht mehr zu retten. Vermutlich hat er aber seine Seele oder irgendetwas in der Art an Barbara übergeben, als die beiden ihren innigen Moment an der Scheibe seiner Hochsicherheitszelle hatten.
Wunderbar ist auch, wie sehr Barbaras (schon wieder) neuer Look sie, passend zu ihrem comichaften Waffenshop, wie eine total überzeichnete Comicfigur aussehn lässt.
Took ill on Thursday
Parallel zu all diesem Spektakel biedert sich Sofia Falcone weiter dem Chef der Unterwelt an. Sie versucht kurioserweise auf dieselbe Art, Oswald Cobblepot zu bezirzen, wie dessen ehemalige Chefin Fish Mooney versucht hatte, Sofias Vater Carmine Falcone um den Finger zu wickeln: Mit Erinnerungen an die geliebte Mutter. Das ist deswegen kurios, da Oswald es war, der Falcone von dem Komplott gegen ihn berichtet hatte, und er diese Strategie daher nur allzu gut kennen müsste.
Die Frage ist nur, was sich die Schreiber dabei gedacht haben. Halten sie Cobblepot für dumm genug, darauf hereinzufallen? Halten sie Sofia für dumm genug, genau diesen Trick nochmal bei Cobblepot zu versuchen? Oder halten sie gar das Publikum für dumm genug, sich nicht daran zu erinnern, dass es genau diesen Trick schon mal gab? Fragen über Fragen...
In aller Kürze
Der Ra’s-Al-Ghul-Akt scheint vorerst abgeschlossen zu sein, doch so wie der eine von der Bildfläche verschwindet, so taucht der andere wieder auf: Butch ist als Solomon Grundy zurück und scheint mit Nygma jemanden gefunden zu haben, der dem kräftigen Untoten vorerst eine Beschäftigung zu verschaffen mag. Eine thematisch sehr konträre Episode, die aber dennoch in all ihren Geschichten zu überzeugen weiß und gekonnt den Spagat zwischen dem Abschluss der einen und dem Neuanfang einer anderen Geschichte hinbekommt.