Vergessene Welt: Jurassic Park

Originaltitel: 
The Lost World: Jurassic Park
Land: 
USA
Laufzeit: 
129 min
Regie: 
Steven Spielberg
Drehbuch: 
David Koepp
Darsteller: 
Jeff Goldblum, Julianne Moore, Pete Postlethwaite, Richard Attenborough, Vince Vaughn
zusätzliche Infos: 
nach einer Vorlage von Michael Crichton
Kinostart: 
07.08.97

Die Dinofirma InGen steht kurz vor dem Konkurs. Ian Malcolm wird von Jurassic Park Gründer John Hammond eingeladen an einer Expedition zur Nachbarinsel teilzunehmen. Auf dieser Insel wurden die künstlichen Dinoklone ursprünglich gezüchtet.

Nach den Erfahrungen, die Ian mit Raptoren und Tyrannosauriern sammeln durfte, hält er ein solches Unternehmen für glatten Selbstmord. Als er aber hört, dass seine Freundin, Doktor der Paläontologie, Sarah Harding, schon bei den Dinos ist, bricht er sofort auf.

Nachdem er Sarah bei bester Gesundheit vorgefunden hat, muss die kleine Forschungsgruppe feststellen, dass sie nicht die einzigen sind, die sich für die Dinos interessieren. Hammonds Neffe kommt auf die Insel, um ein paar Dinos nach Großwildjägermanier einzufangen. Sie sollen in einem kleinen Zoo in San Diego der zahlenden Menge vorgeführt werden, um die Firma wieder auf Vordermann zu bringen. Die Begeisterung der Dinos über solche Pläne hält sich natürlich in Grenzen.


Filmkritik:
von Dirk Wilkens-Hagenkötter (für sf-radio.net)

Nach dem enormen Erfolg von Jurassic Park, konnte eine Fortsetzung nicht lange auf sich warten lassen. Mit großem Werbeaufwand kamen 1997 Vergessene Welt - Jurassic Park in die Kinos.

Wieder führte Steven Spielberg Regie und Jeff Goldblum spielte erneut den schrulligen Mathematiker Ian Malcolm. Ebenso tauchte Richard Attenborough als John Hammond auf. Die Story setzt fünf Jahre nach der Zerstörung des Dino Parks ein. Auch dieses Mal ist das Drehbuch nach einem Roman von Michael Crichton geschrieben worden.

Michael Crichton hatte flugs nach dem Erfolg des ersten Teils eine Fortsetzung verfasst, was ihm eine Menge Geld einbrachte. Steven Spielberg hingegen wollte eigentlich nur noch Filme mit Anspruch machen, da er aber für sein neues Unternehmen, die Filmfirma Dreamworks SKG, enorme Geldmengen brauchte, stürzte er sich auf die Fortsetzung. Die Lizenzen für das Merchandising wurden schon im Vorfeld meistbietend versteigert.

Schon 1995 hatten die Arbeiten an der Fortsetzungen begonnen und George Lucas’ Industrial Light and Magic sollte noch mehr Dinos über die Leinwand toben lassen. Noch mehr Action ist für einen Drehbuchautoren nun wirklich kein Problem. Problematisch ist höchstens die Story.

Und da kommen wir auch schon zu dem, was den Film rechtschaffend schlecht macht. Als man sich an die Fortsetzung machte, geschah das offensichtlich unter dem Motto: Noch mehr Action, noch weniger Handlung. Die Story ist wirklich nach Strickmuster B und die Charaktere werden in Umrissen geschrieben.
Was bringt den von Hammonds Neffen engagierten Großwildjäger Roland Tambo eigentlich dazu, unbedingt einen T. Rex Kopf über seinen Kamin aufhängen zu wollen. Warum wendet sich der exzentrische Hammond eigentlich noch mal an den Chaosmathematiker Malcolm. Das Beziehungsgeflecht der Figuren ist einfach zu dünn.

Und hätten sich die Großwildjäger nicht wenigstens vorher „King Kong“ ansehen können, dann hätten sie gewusst, wie Urzeitgiganten in einer Großstadt reagieren. Oder hat da einer der Macher „King Kong“ einmal zu oft gesehen.

Wer also eine gute Story mit ausgefeilten Charakteren haben möchte, liest besser ein Buch. Wer aber nur einen Streifen mit jeder Menge Action und Special Effects sehen will, kann beruhigt auf der Wohnzimmercouch Platz nehmen.

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