Deadpool: Ryan Reynolds über die schwierige Produktionsgeschichte

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Wade Wilson alias Deadpool (Ryan Reynolds)

Ryan Reynolds ist einer der "Man of the Year", die das Magazin GQ jedes Jahr kürt. Im Rahmen dessen äußerte sich der Schauspieler in einem Interview auch zur langwierigen Produktionsgeschichte von Deadpool.

Es ist kein Geheimnis, dass Reynolds, der sonst vor allem mit romantischen Komödien bekannt wurde, besonders an Deadpool hängt und sich mehr als üblich für eine gute Darstellung des Charakters einsetzte. Entsprechend unzufrieden war er auch mit X-Men Origins: Wolverine. Allerdings sagte man ihm auch deutlich, dass dies seine einzige Chance wäre den Charakter einzuführen - ansonsten würde man einen anderen Schauspieler dafür finden. Als der Film etwa einen Monat vor eigentlichen Kinostart bereits im Netz kursierte, fühlte sich Reynolds durch die massive Kritik bestätigt:

"Ich war zu der Zeit mit einigen Freunden in Mexiko. Der Studiochef rief an und sagte 'Du musst sofort in den Flieger steigen. Wir müssen das Ende vom Film neu drehen.' Ich war so ein 'Ich hab es doch gleich gesagt'-Depp. Ich werde immer noch sauer, weil ich mich daran erinner wie ich sagte 'Weißt du, da gibt es mehr Deadpool-Fans da draußen als du glaubst, und sie werden nicht glücklich damit sein.' Man antwortete mir mit einer durchaus einleuchtenden Erklärung: 'Wir haben nicht genug Zeit um einen vernünftigen Deadpool-Anzug zu entwickeln und ihn als volle Figur wie in den Comics umzusetzen, also bleiben wir bei dem was wir haben.' Aber ich blieb bei 'Dann macht es doch erst gar nicht.'"

2010 dann schrieb er einen Brief an Fox, in dem er mitteilte, dass er ein Angebot für Green Lantern hat. Er nähme dieses Angebot an, es sei denn Fox würde einem Deadpool-Film grünes Licht geben. Was bekanntlich nicht geschah und ihm auch nicht in Aussicht gestellt wurde. Entsprechend zog Reynolds erstmal weiter, gab aber nicht auf. Zusammen mit Rhett Reese und Paul Wernick schrieb er ein Skript, um einen möglichen Solo-Film weiter voranzutreiben:

"Als das Test-Footage ins Internet durchsickerte, brachte uns das einen Strom an Unterstützung. Das war ein unbezahlbares Werkzeug, das wir da bekamen, um den Film wirklich umzusetzen. Das Studio reagierte darauf: 'Okay, hier habt ihr das absolute Minimum an Budget, das wir für diesen Charakter geben würden. Geht und macht euren Film, fuck off, und lasst es uns wissen, wenn er fertig ist.'"

Dass an dem Projekt passionierte Leute beteiligt waren, machte die Produktion aber durchaus auch schwierig. Jeder wollte sich einbringen und verteidigte seinen Standpunkt. Am Ende vom Tage seien aber alle erwachsen genug und konnten Einigung finden.

"Ich weiß, wann ich die Kontrolle übernehmen, aber auch, wann ich sie abgeben muss. Ich sitze sicher nicht mit Tim Miller zusammen und sage 'Die visuellen Effekte für Deadpool müssen so und so gemacht werden'. Der Mann ist ein Zauberer der visuellen Effekte. Aber es gibt Charakter- und Stimmungsdinge, die ich sehr gut kenne. Und ich bin auch am längsten von allen an dieser Sache beteiligt gewesen, neben den Leuten, die die Comics schreiben. Elf Jahre lang habe ich versucht diesen Sisyphos-Stein den Hügel hoch zu bekommen, und er ist nur immer wieder auf mich zurück gerollt. Also werde ich überall mit dabei sein, von Beginn bis zu dem Moment, wo es endet."

Kreative Differenzen werden auch als Grund angeführt, warum Tim Miller bei der Fortsetzung nicht mehr dabei sein will. Reynolds bleibt da eher neutral und antwortet knapp:

"Alles was ich dazu sagen kann ist, dass ich es schade finde, dass er nicht mehr bei dem Film dabei ist. Tim ist brilliant und niemand hat härter an Deadpool gearbeitet als er es tat."

Ebenfalls im Rahmen der Auszeichnung von GQ entstand ein Video, in dem Reynolds von seinem "Zwillingsbruder" interviewt wurde:

Ryan Reynolds Gets Roasted By His Twin Brother | GQ

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