Deutscher Computerspielpreis: Shadow-Tactics-Entwickler lehnen den Preis ab

Deutscher Computerspielpreis

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Eigentlich sollte es jeden Entwickler freuen, den Deutschen Computerspielpreis (DCP) zu erhalten. Immerhin ist dieser mit 40.000 Euro dotiert - Geld, das besonders kleinere Entwicklerstudios gut gebrauchen können. Dennoch lehnten die Entwickler des Studios Mimimi Productions den Preis in der Kategorie Bestes Game Design ab, den sie für ihr Spiel Shadow Tactics: Blades of the Shogun erhalten sollten.

Zur Verleihung betrat der Lead Designer Dominik Abé stellvertretend für sein Team die Bühne. Mit den Worten: “Leider können wir heute keine Preise annehmen” lehnte er den Preis ab und verließ die Bühne. Eine Begründung dafür lieferte das Studio bisher auch auf Nachfrage der Kollegen von Gamestar nicht. Man wolle sich an diesem Abend nicht mehr dazu äußern.

Ein Grund für die Ablehnung könnten Unstimmigkeiten bei der Hauptjurysitzung des DCP gewesen sein. In einer E-Mail, die an die Mitglieder des Bundesverbandes der deutschen Games-Branche (GAME) geschickt wurde, erklärt der Vorstandsvorsitzende Stefan Marcinek, dass die Stimmenprotokolle aufgrund von Auffälligkeiten geprüft wurden. Aus der E-Mail geht hervor, dass “in den meisten Kategorien Stimmen fehlten, deren Verbleib nicht festgestellt werden konnte, da keine Enthaltungen oder Abwesenheit gezählt wurden”.

Von diesen fehlenden Stimmen sind besonders drei Preiskategorien betroffen, bei denen die Abstimmungsergebnisse besonders knapp waren. Eine Neuabstimmung wurde bereits vor Ort vom Bundesverband und den Juroren gefordert, jedoch durch einen Mehrheitsbeschluss abgelehnt. Allerdings sei nur einen solche Neuabstimmung in den drei Kategorien die Lösung des Problems, so GAME.

Der DCP wird sowohl vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und dem Bundesverband für Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) getragen. Da man sich nicht auf einen Kompromiss einigen konnte, habe man sich im GAME-Vorstand dazu entschieden, den Preis in den drei betreffenden Kategorien nicht mitzutragen, erklärte die Vorstandsvorsitzende.

In den weiteren Kategorien gewannen die Entwicklerstudios mit den folgenden Spielen:

Bestes deutsches Spiel (mit 110.000 Euro dotiert)

  • Portal Knights

Bestes Nachwuchskonzept (mit insgesamt 90.000 Euro dotiert)

  • 1. DYO (45.000 Euro)

  • 2. Isometric Epilepsy (30.000 Euro)

  • 3. ViSP - Virtual Space Port (15.000 Euro)

Bestes Kinderspiel (mit 75.000 Euro dotiert)

  • She Remembered Caterpillars

Bestes Jugendspiel (mit 75.000 Euro dotiert)

  • Code 7 - Episode 0: Allocation

Beste Innovation (mit 40.000 Euro dotiert)

  • VR Coaster Rides und Coastiality App

Beste Inszenierung (mit 40.000 Euro dotiert)

  • Robinson: The Journey

Bestes Serious Game (mit insgesamt 40.000 Euro dotiert, 20.000 Euro je Platzierung)

  • 1. Debugger 3.16: Hack'n'Run

  • 2. Orwell

Bestes Mobiles Spiel (mit 40.000 Euro dotiert)

  • Glitchskier

Bestes Gamedesign (mit 40.000 Euro dotiert)

  • Shadow Tactics: Blades of the Shogun

Bestes internationales Spiel

  • The Legend of Zelda: Breath of the Wild

Bestes internationales Multiplayer-Spiel

  • Overwatch

Beste internationale neue Spielewelt

  • Uncharted 4: A Thief's End

Publikumspreis

  • The Witcher 3: Blood and Wine

Sonderpreis der Jury

  • Computerspielmuseum Berlin

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