Star Trek: Picard

TrekCheck - Podcast zu Star Trek: Discovery 4.13 und Picard 2.03

PODCAST

Finale! Mit dieser Woche geht Star Trek: Discovery nach einer doch recht ansprechenden vierten Staffel vorläufig wieder in die Pause. Zwar hätte das Staffelfinale auch gut als Ende der Serie fungieren können, doch wir wissen ja bereits, dass Staffel 5 schon in Produktion ist. In Episode 4.13 "Heimkehr" werden Erde, Mond, Ni'var und Co gerettet und unsere Helden haben eine Heimat, zu der sie zurück kehren können. Auch hier: Subtil ist anders, aber schön ist es mit viel Schmalz halt auch ab und an. Johannes waren es zwischenzeitlich zu viele Charaktere, für Nele und Anne ist das mit einer der großen Pluspunkte. 

Auch Picard kann erneut unterhalten. Zumindest Nele - die anderen beiden haben es noch nicht weiter gesehen, schienen aber vom erzählten Schnelldurchlauf ebenfalls genug angetan zu sein, um dies bald nachzuholen. Es geht ins Jahr 2024 mit allen Elementen, die man an Star-Trek-Reisen in die Gegenwart liebt oder auch hasst. 

Damit geht der reguläre TrekCheck erstmal wieder in die Pause. Fix geplant ist die Besprechung der restlichen Picard-Staffel zum Finale und vereinzelte Sonder-Folgen. Allerdings startet im Mai ja auch schon das mit Spannung erwartete Star Trek: Strange New Worlds.

Assimilation - Kritik zu Star Trek: Picard 2.03

SPOILER

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Zu Beginn von "Assimilation" bleibt die 2. Staffel von Star Trek: Picard ihrem hohem Tempo zunächst weiter treu. Der Showdown zwischen Picard und seiner Crew auf der einen und Sevens Alternativwelt-Ehemann auf der anderen Seite wird vergleichsweise schnell aufgelöst, wobei auf beiden Seiten Opfer zu beklagen sind. Während die drei Konföderierten allesamt getötet werden, erwischt es auch Elnor, der die Reise in die Vergangenheit nicht überlebt.

Zuvor übernimmt jedoch erst einmal die Borg-Königin die Kontrolle über das Schiff und reist auf bekannte Weise in das Jahr 2024. Dort angekommen sorgen technische Probleme jedoch für eine ziemliche raue Landung, und als Picard sich zwischen der Rettung von Elnor oder dem Überleben der Borg-Königin entscheiden muss, fällt seine Wahl auf die alte Feindin. Da die Königin einfach zu wichtig für die Mission ist, muss sie mit allen Mitteln gerettet werden.

Dies bedeutet auch gleichzeitig das Ende für Elnor, was vor allem Raffi ein schwerer Schlag ist. Der Rest der Crew ist zwar auch betroffen, geht aber doch vergleichsweise schnell zum Alltag über. Interessant ist der Tod vor allem vor dem Hintergrund, dass die Autoren nach Soji nun schon das zweite jüngere Crewmitglied aus der Serie schreiben. Tatsächlich wirkt es auch eher so, als wäre Evan Evagora überhaupt nur zurückgekehrt, um Raffi einen emotionalen Arc zu ermöglichen. Grundsätzlich lässt sich die Entscheidung durchaus nachvollziehen. So wirklich viel schienen die Autoren mit dem romulanischen Ninja-Samurai ohnehin nicht anfangen zu wissen, sodass sein Verlust verschmerzbar erscheint.

Agnes gegen die Borg-Königin

Nachdem Picard und seine Crew in der Vergangenheit angekommen sind, nehmen die Macher dann erstmals in der neuen Staffel das Erzähltempo etwas heraus. Stattdessen werden die Figuren erst einmal für zukünftige Ereignisse in Stellung gebracht. Der interessanteste Teil der Handlung ist dabei sicherlich der um Picard und Agnes, die quasi versuchen, die Borg-Königin zu rebooten. Alison Pill zeigt dabei erneut, dass sie in Staffel 2 zu den Höhepunkten gehört, denn ihr Weg durch die verschiedenen Emotionen ist richtig gut gespielt und schafft es sowohl hinsichtlich Dramatik als auch hinsichtlich Humor zu erzeugen.

Nachdem es zwischenzeitlich kritisch wird, gelingt es Agnes schließlich, die Borg-Königin wieder zurückzubringen, wobei diese nun auch wieder ihre frühere Persönlichkeit zurückerhalten hat und nicht mehr wirkt, als würde sie unter Drogen stehen. So verschwendet die Königin wenig Zeit und erklärt gegenüber Picard auch direkt ihre Bedingungen für eine zukünftige Zusammenarbeit. Allerdings hat sie die Rechnung ohne Agnes gemacht, der es gelungen ist, ihr die ersten wichtigen Informationen zu entlocken. Für Agnes selbst könnte dies jedoch einige langfristige Auswirkungen haben, denn durch ihre Tat ist es ihr gelungen, die Borg-Königin zu beeindrucken. Beide dürften daher nicht zum letzten Mal aneinandergeraten sein. Und dann ist ja auch immer noch die Frage offen, wer in der Picard-Gegenwart unter der mysteriösen Maske des Borg-Botschafters im Staffelauftakt steckte.

Auf nach Los Angeles

Für die anderen drei noch lebenden Besatzungsmitglieder geht es währenddessen nach Los Angeles. Aufgrund verschiedener technischer Probleme, die Autoren können es ihren Figuren schließlich nicht zu leicht machen, sind sowohl die Transporter alles andere als genau, noch funktioniert die Kommunikation so einfach, wie man es in der Zukunft gewohnt ist. Dass Seven und Raffi anschließend gemeinsam unterwegs sind, ist durchaus an der Zeit. So wird quasi im Nachhinein die holprige Romanze der beiden aus dem Finale der 1. Staffel etwas gerechtfertigt . Gerade Seven scheint an der Vergangenheit durchaus Gefallen zu finden, schließlich wird sie hier einfach nur als Mensch und nicht als ehemalige Borg gesehen.

Während Seven und Raffi mit ihren Bemühungen noch nicht so viel erreichen, gibt es zumindest bei ihrer Ankunft in Los Angeles einen Hinweis auf den Grund, warum sie gemeinsam mit Picard in das Jahr 2024 gereist sind. In der Szene, in der Raffi und Seven erneut aufeinandertreffen, ist im Hintergrund ein Plakat sehr prominent zu sehen, das Werbung für eine Europa-Mission macht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Jupitermond also noch eine größere Rolle spielen.

Im Gegensatz zu Raffi und Seven endete der erste Beamtransport von Rios ziemlich schmerzhaft. So kommt er nicht nur mit einer starken Gehirnerschütterung in eine Klinik, er verliert auch seinen Kommunikator und wird am Ende als illegaler Einwanderer verhaftet. Hier sind die Autoren von Star Trek: Picard dann wieder einmal gesellschaftskritisch unterwegs, allerdings lässt sich auch festhalten, dass die Handlung rund um Rios bereits in "Assimilation" dazu beiträgt, das Tempo zu verschleppen und etwas zäh wirkt. Auch wenn er und Dr. Teresa durchaus Chemie haben, kann man hoffen, dass Rios nicht zulange vom Rest der Crew getrennt bleibt.

Fazit

Mit "Assimilation" sind Picard und seine Crew im Jahr 2024 angekommen. Die Episode kann mit den beiden Auftaktfolgen zwar nicht ganz mithalten, weiß über weite Strecken aber doch zu überzeugen. Vor allem die Handlung rund um Picard, Anges und die Borg-Queen gehört zu den Highlights der Folge.

TrekCheck - Podcast zu Star Trek: Discovery 4.12 und Picard 2.02

PODCAST

Subtil ist zwar weiterhin anders, aber doch begeistert sowohl Star Trek: Discovery mit Episode 4.12 "Spezies 10-C" als auch Star Trek: Picard mit 2.02 "Buße" gleich die zweite Woche in Folge im Doppelpack. 

Dieses Mal ist für den TrekCheck auch unser Stamm-Trio wieder beisammen. Während wir im ersten Teil unser Verhältnis zu Mathematik und Linguistik erörtern und unterschiedlicher Meinung bezüglich Anzahl Charaktere, die pro Folge Raum bekommen sollten, sind, erzählen Anne und Nele im zweiten Teil Johannes die aktuelle Folge Picard nach und versuchen zu erklären, warum sie gut funktionierte, obwohl sich so runtererzählt alles doch recht holzhammermäßig anhört.

Jedenfalls sind wir mittlerweile sehr gespannt, wie es weitergeht und hätten am liebsten sofort weitergeguckt. Sowohl bei Discovery als auch bei Picard. Wie ungewohnt.

Buße - Kritik zu Star Trek: Picard 2.02

SPOILER

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Star Trek: Picard

Episode 2 der neuen Staffel von Star Trek: Picard macht genau da weiter, wo der Staffelauftakt aufgehört hat. Picard steht nach langer Zeit wieder einmal Q gegenüber, der anscheinend die Realität verändert hat. Q gibt sich anschließend wie gewohnt kryptisch, allerdings macht er auch mit einem Schlag (in Picards Gesicht) klar, dass es sich hier nicht einfach nur um eine simple Lehrstunde wie in der Vergangenheit handelt. Stattdessen geht es darum, Buße zu tun. Auch Q selbst scheint seinen Sinn für Humor verloren zu haben und wirkt, wie Picard später ebenfalls feststellt, verstört.

In der Folge erklärt das übermächtige Wesen Picard, wie genau seine neue Realität aussieht. In dieser haben die Menschen nicht die Föderation, sondern die Konföderation gegründet und anschließend mit brutaler Gewalt die Galaxie unterworfen. Picard selbst stand als General an vorderster Front und wird als Kriegsheld gefeiert. Dabei war er extrem erfolgreich, wie die vielen Trophäen in seinem Heim beweisen. An dieser Stelle werfen die Autoren dann auch direkt mit ein paar prominenten Namen um sich, was für manche Fans sicherlich ganz nett ist. Generell geizen die Macher in Staffel 2 bisher nicht unbedingt, wenn es um das Thema Fanservice geht.

Unklar ist allerdings noch, wie diese neue faschistische Welt denn nun konkret mit Picard in Verbindung steht. Im Staffelauftakt stand beim ehemaligen Captain der Enterprise vor allem das Thema Liebe im Mittelpunkt, und dass er noch nie eine langfristige Beziehung in seinem Leben hatte. Dies spielt in Episode 2 nun faktisch keine Rolle mehr, sodass abzuwarten bleibt, wie die Macher noch den Bogen schlagen. Dafür bringt man zumindest seinen künstlichen Körper wieder ins Spiel, allerdings bleibt es hier wieder nur bei einem Nebensatz.

Es sind wieder einmal alle böse

Dass die Autoren das Thema Faschismus für die veränderte Zeitlinie gewählt haben, ist leider nicht sonderlich kreativ. Allein in Star Trek hat man dies nun schon einige Male gesehen. Gefühlt scheint es beim Thema schlechte alternative Realitäten nur die Wahl zwischen einem Szenario, in dem alle böse sind, und einem Szenario, in dem die Zivilisation den Bach runtergegangen ist, zu geben. Hier wäre es durchaus nett gewesen, einmal etwas anderes zu sehen, gerade wenn man bedenkt, wie prominent das Spiegeluniversum bereits in Star Trek: Discovery vertreten war.

Nichtsdestotrotz liegt es nun an Picard, die Sache gerade zurücken. Dabei ist er allerdings nicht allein unterwegs, denn Q stellt ihm netterweise seine Crew aus Staffel 1 zur Verfügung. Diese muss jedoch erst einmal gefunden werden. Zum Glück verschwenden die Autoren hier wenig Zeit. Tatsächlich legt man ähnlich wie in Episode 1 auch in "Buße" ein hohes Erzähltempo vor und bringt die Crew bereits innerhalb dieser Episode wieder zusammen.

Es stellt sich heraus, dass Seven in dieser Realität unter ihrem eigentlichen Namen Annika Hansen als Präsidentin der Konföderation fungiert. Rios kämpft währenddessen an vorderster Front gegen die Vulkanier, während Elnor zum Widerstand gegen das Regime gehört. Bei einem Anschlag trifft er dabei auf Raffi, die für den menschlichen Sicherheitsdienst arbeitet. Für Agnes hat sich dagegen vergleichsweise wenig geändert. Sie ist auch in dieser Realität eine Wissenschaftlerin.

Die Borg-Queen sagt Hallo

Trotz ihrer ganz unterschiedlichen neuen Positionen findet sich die Gruppe schnell am Regierungssitz zusammen, wo am gleichen Tag der Triumph über die Völker der Galaxie gefeiert werden soll. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht die Hinrichtung eines alten Feindes. General Picard selbst kommt die Ehre zuteil, die Borg-Königin auslöschen zu dürfen.

Für die Rolle der Borg-Königin holten die Produzenten Annie Wersching an Bord. Wersching ist damit die dritte Darstellerin in der Geschichte von Star-Trek, die die Rolle übernimmt. Ihre Königin unterscheidet sich auch etwas von den bisherigen beiden Inkarnationen. Die Borg-Königin in dieser Realität ist sich bewusst, dass die Zeitlinie verändert wurde und sie so vom Kollektiv abgeschnitten wurde. Auch scheint sie eine größere Rolle in der 2. Staffel von Star Trek: Picard zu spielen. Dies bietet durchaus interessante erzählerische Möglichkeiten, birgt jedoch auch die Gefahr, dass die Faszination und das Mysterium rund um die Figur etwas verloren gehen.

Eine Zeitreise steht an

Durch die Borg-Königin erfahren Picard und seine Crew nicht nur, dass sie sich in einer veränderten Zeitlinie befinden, sondern auch, in welche Zeit sie reisen müssen, um diese zu reparieren. Es soll in das Jahr 2024 gehen, in dem anscheinend etwas gehörig schief gegangen ist. Was genau das sein soll, wird sich noch zeigen. Die Tatsache, dass die Autoren ein Jahr relativ nah am aktuellen Datum gewählt haben, ist auf jeden Fall bemerkenswert. So viel Sci-Fi dürfte man mit einer Geschichte im Jahr 2024 jetzt nicht unbedingt erzählen können.

Die Borg-Königin willigt dann auch netterweise ein, Picard bei der Wiederherstellung der Zeitlinie zu helfen. Damit dies klappt, muss man sie jedoch erst einmal vor der Hinrichtung retten. Die ganze Befreiung wirkt dann etwas schwieriger, als sie eigentlich sein sollte. Klar, es wird nicht geklärt, wie umfassend die Macht von Seven als Präsidentin ist, trotzdem kann man vielleicht einem faschistischen Staat wie der Konföderation davon ausgehen, dass sich eine Präsidentin nicht so von ihrem Ehemann hin und her schubsen lassen sollte. Gerade als oberstes Staatsoberhaupt sollte Seven doch deutlich mehr Macht haben und Dinge einfach befehlen können.

Auch bietet die Sequenz wieder einmal unnötige brutale Gewaltdarstellung, wie man sie auch häufiger schon in Star Trek: Discovery gesehen hat. Irgendwie wirkt es in Star Trek unpassend, wenn Leuten die Kehlen durchgeschnitten werden und darauf anschließend nur mit einem flippigen Spruch und Humor reagiert wird. So etwas haben Trek-Serien eigentlich nicht nötig. Deutlich besser funktioniert der Humor dagegen beim Gespräch zwischen Agnes und Rios. Generell lässt sich festhalten, dass die Wandlung von Agnes in Staffel 2 eine sehr gute Entscheidung der Autoren war und die Figur nun deutlich unterhaltsamer ist.

Fazit

In "Buße" setzen die Autoren das hohe Erzähltempo aus dem Staffelauftakt fort. Es geht Schlag auf Schlag und die Macher verschwenden keine Zeit. So bleibt die Episode durch die Bank weg unterhaltsam. Etwas getrübt wird das Gesamtbild durch den Umstand, dass man wieder einmal auf die Thematik einer faschistischen Realität zurückgreift. Hier wäre ein frischer Ansatz durchaus eine willkommene Abwechslung.

TrekCheck - Podcast zu Star Trek: Discovery 4.11 und Picard 2.01

PODCAST

Huch, sowohl Star Trek: Discovery 4.11 als auch Star Trek: Picard 2.01 haben unserem TrekCheck-Team ziemlich Freude bereitet. Natürlich haben wir dennoch die ein oder andere Anmerkung und Nachfrage, sind unterm Strich aber sehr glücklich mit dieser Trek-Woche.

Das vierte Staffelfinale von Star Trek: Discovery ist in Sicht und die aktuelle Episode schafft es sowohl den Hauptplot voran zu bringen als auch einige Seiten-Charaktere zumindest ein klein wenig mehr Tiefe zu geben. Besondere Freude hatten Anne und Nele an der "Space-Archäologie-Ethnologie" - und einige vielleicht etwas überschnell gezogene Schlüsse zum Wesen der 10-C.

Nicht vorschnell wollen wir sein bei zu frühen Jubelrufen, dass Star Trek: Picard noch einmal die Kurve bekommen und eine komplette Neuausrichtung hat. Auch wenn wir das hoffen. Der Auftakt zur zweiten Staffel überrascht nach einer - nennen wir es durchwachsenen - ersten Staffel mit einer dichten, stimmigen Erzählung. Der Zeitsprung von zwei Jahren scheint gut gewählt und das Update zum aktuellen Status bereits bekannter Charaktere ist gelungen, ohne zu langweilen. Tatsächlich sind wir nun doch wieder gespannt, wie es denn mit Picard weitergeht - und ob es nicht vielleicht doch noch eine Überschneidung mit Discovery geben wird.

Die Stargazer - Kritik zu Star Trek: Picard 2.01

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Nachdem die ersten beiden Staffeln von Star Trek: Discovery viele Fans enttäuscht hatten, sollte 2020 Jean-Luc Picard Star Trek endlich wieder zu alter Stärke führen. Staffel 1 von Star Trek: Picard startete auch verhältnismäßig vielversprechend, fiel dann aber am Ende komplett auseinander. Staffel 2 ließ anschließend fast zwei Jahre auf sich warten und brachte zudem einige Veränderungen hinter den Kulissen mit sich. Mit Akiva Goldsman und Terry Matalas übernahmen zwei neue Showrunner die kreative Ausrichtung der Serie. Das Duo schrieb dabei auch direkt den Auftakt der neuen Staffel und es wird schnell klar, dass man einige Kurskorrekturen vorgenommen hat.

Tatsächlich fühlt sich "Die Stargazer" in vielen Bereichen wie ein Reboot an. Dies zeigt sich nicht nur darin, dass einen größeren Zeitsprung gibt, viele Figuren finden sich auch in einer neuen Rolle wieder. Für Picard selbst hat sich allerdings gar nicht so viel verändert. Der Admiral ist zurück auf seinem Weingut, wobei auch schnell der emotionale Arc für die Figur etabliert wird. Drehte sich in Staffel 1 alles um Picards Reue und Selbstvorwürfe, steht nun das Thema romantische Beziehungen beziehungsweise der Mangel dieser im Mittelpunkt. Dies ist nicht unbedingt neu für die Figur und wurde beispielsweise schon einmal in Star Trek: Treffen der Generationen thematisiert, allerdings sind ja nun noch einmal ein paar Jahre mehr vergangen. Von daher bleibt abzuwarten, was die Autoren daraus machen.

Etwas befremdlich ist der Umstand, dass Picards körperliche Veränderung praktisch kaum eine Erwähnung findet. Rein technisch gesehen ist Picard ja sogar in der 1. Staffel gestorben und wurde durch eine künstliche Kopie ersetzt. Damit scheint allerdings nun absolut niemand ein Problem zu haben und irgendwie wirkt es so, als würden die Sache etwas unter den Teppich gekehrt. Generell spielt das Thema künstliche Intelligenzen nun keine große Rolle mehr. Dies zeigt sich beispielsweise auch darin, dass der komplette Konflikt rund um Androiden aus Staffel 1 ebenfalls in einem Nebensatz gelöst wird.

Der neue Status Quo

Statt sich mit Atlasten auseinanderzusetzen, die allerdings vermutlich ohnehin nicht mehr zu retten waren, drücken die Autoren erzählerisch aufs Tempo, was der Episode sehr gut tut. Nach dem actionreichen Auftakt und einem ersten Zwischenstopp auf Picards Weingut erfahren die Zuschauer, was der Rest der Hauptfiguren mittlerweile so treibt. Die größte Veränderung hat sicherlich Rios durchgemacht, der nun in der Sternenflotte als Captain sein eigenes Schiff befehligt, wobei dieses mit Stargazer einen historisch bedeutenden Namen trägt.

Raffi arbeitet dagegen mittlerweile in der Sternenflottenakademie, wo sie mit Elnor auch gleich einen bekannten Kadetten hat. Der romulanische Weltraum-Samurai bekommt in der ersten Episode allerdings nicht viel zu tun. Gleiches gilt auch für Soji, die ebenfalls nur einen kurzen Auftritt hat. Die größte Veränderung hat aber anscheinend Alison Pills Agnes durchlaufen. Die Wissenschaftlerin wirkt teilweise wie eine komplett neue Figur, was tatsächlich keine schlechte Idee zu sein scheint. Auch haben sich die Autoren dafür entschieden, alle romantischen Beziehungen der 1. Staffel zu resetten. Dies betrifft nicht nur Agnes und Rios, sondern auch Seven of Nine und Raffi. Wobei letztere Beziehung ohnehin etwas befremdlich war, das sie im Staffelfinale ohne irgendeinen nachvollziehbaren Aufbau präsentiert wurde.

Alte Bekannte schauen vorbei

Der Plot in "Die Stargazer" wird schnell vorangetrieben. Nachdem Picard sich zunächst auf seinem Weingut befindet, erscheint er kurz darauf bereits in der Sternenflotten-Akademie und wenig später an Bord von Rios's Schiff. Hier treffen er und seine Bekannten auf einen alten Feind. Nachdem sowohl Seven of Nine als auch die Stargazer eine Anomalie im Weltraum untersuchen, stellt sich diese als Portal heraus, in dem schon bald ein Borg-Schiff erscheint.

Die Borg sind jedoch nicht gekommen, um den Alpha-Quadranten erneut anzugreifen. Stattdessen wollen sie nicht nur Frieden mit der Föderation, sondern dieser sogar beitreten. Die Idee ist durchaus interessant, allerdings ist man als Zuschauer nach einigen Jahren der neuen Star-Trek-Ära auch deutlich vorsichtiger geworden, was spannende Ideen betrifft. Zu oft haben die Autoren leider gezeigt, dass sie daraus wenig machen. Treu bleiben sich die Borg dann aber bei der Art der Verhandlungstaktik. Diese ist, nennen wir es mal, eher forscher Natur. So wird kurzerhand und ohne Einwilligung ein Abgesandter auf die Stargazer geschickt.

Der Verhandlungspartner, der von Agnes für die Königin gehalten wird, zeigt sich dann in einer für Borgs ungewöhnlichen Optik. Bei dem verhüllten Gesicht stellt sich dann natürlich schnell die Frage, ob hier für später eine große Enthüllung geplant ist oder ob es sich um den Zwang der neuen Trek-Produzenten handelt, bekannten Trek-Spezies unbedingt ein neues pseudo-cooles Design zu geben. Beides wäre irgendwie typisch.

Wirklich verhandelt wird in der Episode allerdings nicht mehr. Nachdem Chaos ausbricht und die Figuren auf der Brücke miteinander streiten, wie sie auf den ungewollten Gast reagieren sollen, lässt Picard das Schiff zerstören, als der Borg kurz davor steht, die Kontrolle zu übernehmen. Anschließend findet er sich jedoch nicht im Jenseits wieder, sondern auf seinem Weingut. Dieses hat sich jedoch ziemlich verändert und der Grund dafür wird schnell klar. Mit Q schaut ein weiterer alter Bekannter vorbei und scheint für Picard wieder einiges in petto zu haben.

Fans bekommen einiges geboten

Neben dem leichten inhaltlichen Reboot scheint man im Staffelauftakt auch für viele vergraute Altfans einiges bieten zu wollen. Besonders auf ihre Kosten kommen dabei sicherlich Freunde der Sternenflottenraumschiffe. So gibt es mit der neuen Stargazer nicht nur ein interessantes neues Schiff, das sowohl Innen als auch Außen sowohl modern als auch klassisch trekig wirkt, es tauchen noch jede Menge weitere Schiffe auf. Unter anderem gehören beispielsweise die Schiffe Ross, Sutherland, Reliant und Gagarin zu der Flotte, die sich den Borg entgegenstellt. Diese sind bisher nur aus Star Trek Online bekannt und feierten nun auch ihr Realdebüt.

Natürlich darf auch der Auftritt von Whoopi Goldberg in ihrer Rolle als Guinan nicht unerwähnt bleiben. Goldberg reiht sich die Reihe der TNG-Darsteller ein, die in Picard für einen kurzen Gastauftritt vorbei schauen und grundsätzlich ist es immer schön sie zu sehen. Wirklich relevant für die Episode ist Guinan allerdings nicht unbedingt, geht es in dem Gespräch doch vor allem darum, noch einmal den Charakterarc von Picard für diese Staffel zu betonen. Am Ende ist der Auftritt aber doch ganz nett, wenn auch nicht unbedingt notwendig.

Fazit

Mit "Die Stargazer" nehmen die Autoren von Star Trek: Picard einen leichten Reboot vor, welcher der Serie sehr gut tut. Der Auftakt ist flott und unterhaltsam erzählt, bietet einiges für langjährige Fans und ist ein Mut machender Einstieg in die neue Staffel. Wirkliche Euphorie hält sich aber noch etwas in Grenzen, dazu haben die Produzenten von Star Trek zuletzt zu oft aus vielversprechend Anfängen zu wenig gemacht. Hoffnung kann man aber trotzdem haben, dass es diesmal anders wird. Die Grundlage scheint vorhanden.

zusätzlicher Bildnachweis: 
© Paramount / Amazon Prime Video

Star Trek: Picard - Staffel 3 soll die finale Staffel sein

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Als Star Trek: Picard im Januar 2020 startete, war der Wirbel in den Medien groß. So groß, dass die Ankündigung von Staffel 2 noch erfolgte,  bevor die erste Folge von Staffel 1 überhaupt ausgestrahlt war. Im März fällt nun der Startschuss für Staffel 2, die Produktion zu Staffel 3 kämpfte teilweise mit der globalen Pandemiesituation.

Staffel 3 soll nun aber wohl auch die finale Staffel von Star Trek: Picard sein. Jedenfalls äußerten Patrick Stewart und Produzent Akiva Goldsman in einem Interview mit dem SFX Magazine (via Slashfilm), dass Stewart die Figur nach Abschluss von Staffel 3 in den Ruhestand schicken werde. Die Serie sei niemals dafür vorgesehen gewesen, "unendlich" zu laufen. Der Plan sei immer drei Staffeln gewesen.

Bevor die Serie dann mit Staffel 3 zu Ende geht, startet am 3. März jedoch erst einmal Staffel 2 von Star Trek: PicardNeben John de Lancie sind auch Brent Spiner sowie Whoopi Goldberg von der alten TNG-Riege wieder mit von der Partie. Darüber hinaus gibt es selbstverständlich auch ein Wiedersehen mit Patrick Stewart als Jean-Luc Picard sowie die Rückkehr von Jeri Ryan als Seven of Nine, Michelle Hurd als Raffi, Santiago Cabrera als Rios, Isa Briones als Soji, Alison Pill als Dr. Jurati und Evan Evagora als Elnor.

Star Trek: Picard - Neuer Trailer zeigt Rückkehr von Whoopi Goldberg als Guinan

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Es war Patrick Stewart selbst, der Whoopi Goldberg im Rahmen der TV Show The View eingeladen hatte, für Staffel 2 von Star Trek: Picard in ihre Rolle als Guinan zurückzukehren. Heute ist ein neuer Trailer zu Staffel 2 erschienen - und Whoopi Goldberg ist erstmals wieder in ihrer altbekannten Rolle zu sehen.

Der Trailer zeigt, wie Picard und Guinan wieder aufeinander treffen. "Ich brauche einen Tee. Earl Grey. Kochend heiß", sagt Guinan, bevor sie den sichtlich emotionalen Picard in ihre Arme schließt. Zudem gibt es weitere Einblicke auf John de Lancie, der seine Rolle des Q wieder aufnimmt sowie auf Annie Wersching als Borg-Königin.

Neben John de Lancie ist auch Brent Spiner von der alten TNG-Riege wieder mit von der Partie. Darüber hinaus gibt es selbstverständlich auch ein Wiedersehen mit Patrick Stewart als Jean-Luc Picard sowie die Rückkehr von Jeri Ryan als Seven of Nine, Michelle Hurd als Raffi, Santiago Cabrera als Rios, Isa Briones als Soji, Alison Pill als Dr. Jurati und Evan Evagora als Elnor.

Die größte Veränderung in der 2. Staffel von Star Trek: Picard findet hinter den Kulissen statt. So hat Michael Chabon seinen Posten als Showrunner abgegeben. Stattdessen fungiert er in den neuen Folgen nur noch als Autor und Produzent. Für Chabon übernehmen Terry Matalas (12 Monkeys) und Akiva Goldsman, die gemeinsam in der 2. Staffel als Showrunner fungieren werden.

Die neuen Folgen von Star Trek: Picard starten am 3. März.

Star Trek: Neue Staffeln für Discovery, Strange New Worlds und Lower Decks

Paramount+ setzt auch weiterhin auf Star Trek und hat gestern gleich mehrere seiner Trek-Serien verlängert sowie verschiedene Starttermine angekündigt. So geht es unter anderem für Star Trek: Discovery in die nächste Runde. Während die 4. Staffel aktuell eine Pause macht und ab dem 10. Februar mit den verbleibenden Folgen zurückkehren wird, befindet sich nun auch Staffel 5 in Entwicklung. Diese dürfte vermutlich im nächsten Jahre ihre Premiere feiern.

Die Staffelpause von Discovery wirkt sich auch auf wie erwartet auf den Start der 2. Staffel von Star Trek: Picard aus. Anstatt wie bisher geplant im Februar starten die neuen Folgen am 3. März beziehungsweise hierzulande vermutlich einen Tag später bei Amazon. Am gleichen Tag feiert auch das Staffelfinale von Discovery seine Premiere.

Fast genau zwei Monate später steht dann das Debüt von Star Trek: Strange New World an. Dieses wurde für den 5. Mai angekündigt. Die Premiere erfolgt exklusiv bei Paramount+, sodass die Serie hierzulande erst verfügbar sein wird, wenn auch der Streaming-Dienst verfügbar ist. Zudem hat Paramount die Serie auch bereits verlängert, sodass es auch hier definitiv nach der 1. Staffel weitergehen wird.

Gleiches gilt auch für die Animationsserie Star Trek: Lower Decks. Für diese hat Paramount+ eine 4. Staffel bestellt, die erneut zehn Episoden umfassen wird. Bevor diese erscheinen, ist aber erst einmal Staffel 3 dran. Die hat Paramount+ wiederum nun für den Sommer angekündigt, ohne jedoch einen genauen Termin bekannt zu geben.

Im Falle von Star Trek: Prodigy war bereits bekannt, dass es eine weitere Staffel geben wird. Aktuell laufen allerdings noch die Folgen von Staffel 1. Die neuen Episoden sollen dann in der zweiten Jahreshälfte bei Paramount+ erscheinen. Wie bei Strange New Worlds ist die Serie hierzulande erst mit dem Start des Streaming-Dienstes verfügbar.

Aus deutscher Sicht gibt es zudem ein Update von Pluto TV. Der Streaming-Dienst wird auch die zweite Hälfte der 4. Staffel von Star Trek: Discovery ausstrahlen. Ab dem 11. Februar gibt es immer Freitag um 21 Uhr eine neue Folge, die dann zur gleichen Zeit am Samstag und Sonntag wiederholt wird.

Darüber hinaus hat RTLZWEI die Free-TV-Premiere der 1. Staffel von Star Trek: Picard angekündigt. Der Sender zeigt die ersten vier Folgen am 18. Februar ab 20.15 Uhr. Einen Tag später geht es dann mit den Folgen fünf bis sieben weiter und die finalen drei Episoden gibt es am 20. Februar.

Star Trek: Picard - Dreharbeiten zu Staffel 3 sollen aufgrund Corona unterbrochen sein

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Einen Bericht bei The Hollywood Reporter zufolge sollen die Dreharbeiten zu Staffel 3 von Star Trek: Picard unterbrochen worden sein. Der Grund soll ein Corona-Ausbruch sein.

Quellen zufolge sollen mehr als 50 Produktionsmitarbeitende nach der Weihnachtspause positiv getestet worden sein. Am Montag hätten die Arbeiten an Staffel 3 eigentlich fortgeführt werden sollen. Die positiven Tests verhinderten dies jedoch. Es seien laut Bericht auch Mitarbeitende in der Zone A betroffen, was auch das Ensemble betreffen solle. Seitdem in der Pandemie wieder Dreharbeiten stattfinden, werden Sets in verschiedene Zonen eingeteilt, um die Kontakte untereinander so gering wie möglich zu halten.

CBS Studios hat die Meldung von The Hollywood Reporter bislang nicht kommentiert.

In den neuen Folgen von Star Trek: Picard sind erneut Patrick Stewart, Alison Pill, Isa Briones, Evan Evagora, Michelle Hurd, Santiago Cabrera, Jeri Ryan und Orla Brady in den Hauptrollen zu sehen. Auch Brent Spiner ist wieder mit von der Partie. Darüber hinaus kehrt John de Lancie zurück, der Picards Leben wieder als Q auf den Kopf stellen wird. Zudem hat sich Annie Wersching dem Ensemble der Serie angeschlossen und wird die Borg-Königin spielen.

Wann Staffel 3 von Star Trek: Picard genau starten wird, ist aktuell noch unbekannt. 

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