Godzilla: Zur Herkunft des Königs der Monster & Ausblick auf die Fortsetzung

Godzilla-banner.png

Godzilla (2014)

Godzilla ist wahrscheinlich eine der umfangreichsten Filmreihen mit eigenem Universum, noch lange bevor Marvel oder DC auf die Ideen kamen. Mit insgesamt 29 japanischen Interpretationen und zwei US-amerikanischen Verfilmungen hat sich die Riesenechse in das Herz der Popkultur gestampft, gekämpft und gebrüllt.

Godzilla tauchte das erste Mal im gleichnamigen Film aus dem Jahr 1954 auf. Die Herkunft des japanischen Begriffs "Gojira" für Godzilla ist nicht ganz geklärt: Zum einen wird behauptet, es sei eine Kombination von Gorira und Kujira, den japanischen Wörtern für Gorilla und Wal. Andere Quellen behaupten, Gojira sei der Spitzname eines stark übergewichtigen Mitarbeiters der Produktionsfirma Toho, welche die Godzilla-Filme produziert hat und auch heute die Namensrechte an der Marke hält.

Geboren aus einem nationalen Trauma

Woher der Name auch stammt, einig ist man sich, dass zumindest der erste Godzilla-Titel eine Verarbeitung der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki darstellt: Godzilla ist dabei ein großes, Städte zerstörendes Wesen, das schier unaufhaltsam scheint. Mit dem Erfolg des ersten Films und der weiteren Fortsetzungen trat diese Botschaft aber in den Hintergrund, Godzilla wandelte sich vom bösen Zerstörer zum (unfreiwilligen) Retter wahlweise Japans, der Welt oder des Universums. 2004 erschien mit Godzilla: Final Wars der vorerst letzte japanische Godzilla-Film und Toho verkündete daraufhin, für die nächsten zehn Jahre keine weiteren Godzilla-Filme mehr zu drehen. Diesem Plan sollten sie auch folgen - allerdings etwas anders, als erwartet.

Lange vorher aber versuchte sich der deutsche Blockbuster-Lieferant Roland Emmerich an der Kult-Echse. Mit Godzilla (1998) gab er der Figur einen Dreh Richtung Hollywood und orientierte sich mehr am Dino-Design von Jurassic Park als am japanischen Original. Von Fans und Kritikern wurde Emmerichs Interpretation ziemlich negativ aufgenommen, vor allem in den USA - in anderen Ländern, die mit der Marke Godzilla bis dahin noch nicht in Berührung gelangt waren, zeigte sich das Publikum allerdings begeistert. Trotzdem wird Godzilla (1998) als Flop verstanden und bei allen anschließenden Versuchen, Godzilla auf die Leinwand zu bringen, wurde der Emmerich-Film weiträumig umschifft.

Von Monstern zum König der Monster

Auch wegen dieser schlechten Erfahrung mit Godzilla-Produktionen dauerte es 16 Jahre, bis sich ein amerikanisches Filmstudio erneut an den Stoff wagte. Mit Gareth Edwards verfilmte 2014 (und damit auch zehn Jahre nachdem Toho angekündigt hatte, vorerst keine Godzilla-Filme mehr zu produzieren) ein mit Monstern erfahrener Regisseur die Geschichte um den "Alpha-Jäger" Godzilla und seinen Kampf gegen radioaktive MUTOs. Edwards feiert mit seinem ersten Langfilm Monsters einen Achtungserfolg und qualifizierte sich so für den Regisseursposten. Er führte den Film schließlich auch zu einem beachtlichen Umsatz und heimste Lob von Fans und Kritikern ein - Godzilla (2014) wurde als würdige Interpretation des japanischen Original bewertet.

Der Erfolg führte nicht nur  zu der Entscheidung, einen Nachfolger zu produzieren. Auch wird Godzilla zusammen mit King Kong in ein gemeinsames Filmuniversum gelegt.

Möglich wird dies durch eine Neuordnung der Kooperationen verschiedener Produktionsfirmen. So wechselt Legendary Pictures für den kommenden King-Kong-Neustart Kong: Skull Island den Kooperationspartner und wanderte von Universal zu Warner Bros. Warner ist auch in Besitz der Rechte von Godzilla.

Nach der Veröffentlichung von Godzilla: King of Monsters im Jahr 2019 und dem Start vom King-Kong-Film Skull Island im Frühjahr 2017 ist ein Crossover der beiden Monster für das Jahr 2020 geplant.

Krieg der Sterne statt Krieg der Monster

Zunächst sollte Gareth Edwards für den zweiten Godzilla-Film Regie führen, der wollte sich aber nach dem Riesenprojekt Rogue One: A Star Wars Story wieder eigenen, kleineren Projekten widmen. Ein neuer Regisseur ist schon eingeplant: Michael Dougherty soll die Inszenierung übernehmen und zusammen mit Max Borenstein auch das Drehbuch schreiben. Die beiden haben bereits beim Weihnachts-Horror-Film Krampus zusammengearbeitet.

Bevor 2019 Godzilla erneut über die weltweiten Leinwände stapft, kehrte er wieder zurück in sein Heimatland Japan: Dort veröffentlichte Toho am 29. Juli 2016, nach 12 Jahren seit dem letzten japanischen Film einen Reboot der Figur mit Shin Godzilla - und erfüllte so sein Vorhaben einer (mehr als) zehnjährigen Pause vom Stoff.

Gareth Edwards Godzilla (2014) ist am 1. Januar 2017 um 20.15 Uhr im Free-TV auf ProSieben zu sehen.

Godzilla (1954)

Shin Godzilla - Deutsches Kinoposter
Originaltitel:
Shin Gojira
Kinostart:
03.05.17
Laufzeit:
118 min
Regie:
Hideaki Anno, Shinji Higuchi
Drehbuch:
Hideaki Anno
Darsteller:
Hiroki Hasegawa, Yutaka Takenouchi, Satomi Ishihara
In der Bucht von Tokio kommt es zu einem unerklärlich Ereignis: Eine Yacht scheint wie aus dem Nichts zu explodieren. Schnell wird klar, dass das Unglück von einem lebenden Organismus ausgegangen sein muss.

Regeln für Kommentare:

1. Seid nett zueinander.
2. Bleibt beim Thema.
3. Herabwürdigende, verletzende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.

SPOILER immer mit Spoilertag: <spoiler>Vader ist Lukes Vater</spoiler>

Beiträge von Spammern und Stänkerern werden gelöscht.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren.
Ein Konto zu erstellen ist einfach und unkompliziert. Hier geht's zur Anmeldung.