Die RingCon 2014 - Weil es immer anders kommt, als man denkt...

Schauspielerabsagen kurz vor einer Con sind normal und gehören leider dazu. Aber diese schiere Absagenflut, welche die diesjährige RingCon erleiden musste, sucht wirklich sondersgleichen. Nachdem   schon vor einiger Zeit mit Misha Collins (Supernatural) einer der Headliner absagen musste, konnten auch die Game-of-Thrones-Stars Charles Dance, Josef Altin und Gethin Anthony nicht kommen. Die beiden Schauspieler aus Once Upon A Time mussten ebenfalls drehen und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, fehlte Master of Ceremonies Mark Ferguson am Wochenende vom 17. bis 19. Oktober 2014 ebenfalls. 

Das trieb so manch einem Besucher die Tränen in die Augen, vom Veranstalter ganz zu schweigen. Wie gut aber, dass die anwesenden Stargäste sich darum nicht scherten, denn sie brachten so viel gute Laune und Spaß mit, dass man nicht anders konnte, als sich anstecken zu lassen.

Sebastian Roché beispielsweise, bekannt aus The Vampire Diaries und Supernatural, scheint per Definition ein Alleinunterhalter zu sein. Ab seinem ersten Auftritt auf der Opening Ceremony, wo er sich dem Publikum mit einem „Who's your Daddy?“ bekannt machte bis zum Schluss powerte er durch das Programm,   sang „Eye of the tiger“ während er durch den großen Saal des Maritim Hotels preschte und polarisierte dabei wie kein Zweiter. Denn gerade sein Humor und seine Sprüche sind für den einen absolutes No-Go, für den anderen ein Highlight. So oder so: Sebastian machte von sich reden und das, wo er noch nicht einmal aus einem der RingCon-typischeren Fantasy-Fandoms kommt!

Ebenfalls der Vampirfraktion angehörend und seinem Kollegen in Sachen Entertainment sehr ebenbürtig war Nathaniel Buzolic. Die Besucher und Helfer staunten nicht schlecht, als er sich am Samstagmorgen mit Klemmbrett und Banane bewaffnet an den Eingang zum Congelände stellte und Einlasskontrolle machte. Dabei las er laut eigenen Angaben von einer Liste ab, die ihm Santa Claus gegeben hatte. Das Con-Shirt, das ihm im Zuge dieser Aktion überreicht wurde, zog er so schnell nicht mehr aus. Überhaupt scheint er sehr gut geeignet zu sein für diverse Jobs auf der Con, denn auch an der Fotoausgabe half er später fleißig mit. Da freute sich jemand sichtlich, einmal nicht auf einer Vampire Diaries Con zu sein, wo die Fans schon kreischen, wenn er nur Hallo sagt. Hier musste er sich ein wenig anstrengen, um die Besucher für sich zu gewinnen und wie sein Enthusiasmus und Einsatz zeigen, hat er das mit Bravour gemeistert.

Gänsehaut wiederum verursachte ein ganz anderer: Manu Bennett. Nachdem er die HobbitCon im Frühjahr aus Termingründen hatte absagen müssen, war man auf ihn besonders gespannt. Nicht nur wegen seiner Rolle als Azog in den Hobbit-Filmen, sondern vor allem auch weil man ihn als Crixus in Spartacus und als Slade in Arrow kennt. Und egal, welche Erwartungen man hatte: Manu hat sie übertroffen. Durch seine unaufgesetzte, freundliche und vor allem sehr fannahe Art zog er auch die in ihren Bann, die sich vor der Con wenig bis gar nicht für ihn interessiert hatten. Ob er nun mit dem vollen Hauptsaal ein Haka für den verstorbenen Andy Whitfield veranstaltete, persönliche Dinge aus seinem Leben erzählte oder einfach mal bei der Opening die Deutsche Nationalhymne sang: Manu flogen die Herzen nur so zu! 

Aber es gibt auch einen Wiederholungstäter, dem die Herzen auch nach all den Jahren noch zufliegen: Craig Parker. Da er gerade mitten im Dreh zu Reign steckt, konnte er nur am Samstag und Sonntag auf der Con sein, ließ es sich aber nicht nehmen, extra von Toronto nach Bonn zu kommen, um seine Fans uns seine Confamilie zu sehen. Und diese dankten es ihm natürlich. Die Schlange bei seiner   Autogrammstunde wahr gewohnt lang und das Doppelshoot mit Manu Bennett extrem gut besucht. Und auch wenn Mark Ferguson fehlte, so schafften Craig und Lori Dungey es mit ihrem Kiwi-Panel wieder   einmal, die Lachmuskeln der Besucher auf das Übelste zu strapazieren. Das sie sich dabei Unterstützung von zwei deutschen und einem australischen Comedian, sowie Nathaniel Buzolic holten, hat aus dem letzten Programmpunkt vor der Closing Ceremony wieder ein ganz besonderes Highlight gemacht.

Für viele Besucher ebenfalls ein Highlight ist seit einigen Jahren das Game-of-Thrones-Panel. Möglichst viele der anwesenden Schauspieler der Erfolgsserie stellen sich den Fragen des Publikums oder auch   denen ihrer Kollegen. In diesem Jahr standen eine Menge Stühle auf der Bühne. Auf ihnen Platz nahmen Finn Jones, Gemma Whelan, Kristian Nairn, Daniel Portman und Luke Barnes. James Cosmo musste leider nach fünfzehn Minuten dem Saal auf Wiedersehen sagen, doch auch er ließ es sich nicht nehmen, kurz bei seinen Kollegen auf der Bühne vorbeizuschauen. Einzig Alfie Allen war leider nicht zugegen.

Ein wenig müde und verkatert wirkten die übrigen sechs, als sie sich den Fanfragen stellten, doch so manche Frage konnte sie aus der Reserve locken und für den ein oder anderen Lacher sorgen! Ganz neu auf der Con waren drei Herren, die ein wenig nordisches Flair auf die RingCon brachten. Auf der Promotour zu Northmen – A Viking Saga machten Ken Duken, Anatole Taubman und Tom Hopper auf der RingCon halt und eroberten in ihrem Panel und währen der Autogrammstunde bzw. Fotosession reihenweise Herzen – und nicht nur die der Frauen.

Vor allem Con-Jungfrau Ken Duken hatte sichtlich Spaß an dem ganzen Trubel und wurde schnell zu einem der Publikumslieblinge.

Aber mal ganz ehrlich: Schauspielerabsagen sind schlimm. Schauspieler sind wichtig. Die RingCon lebt allerdings vor allem von den Besuchern selbst. Von den Vorträgen, den Workshops und den vielen, vielen wunderschönes Kostümen. Ob Katniss Everdeen im weißen Traumkleid, ob Hobbit-Sailor-Moon-Crossover, eine erschreckend originalgetreue Sansa Stark in selbstgeschneiderter Robe, gruselige Ringgeister oder eine der vielen wunderschönen Kreationen von Tygron Design, die man auch in einer kleinen Ausstellung bewundern konnte:

Die Vielfalt war auch 2014 wieder unglaublich, die Kreativität scheinbar grenzenlos.

Und alles gipfelte natürlich am Samstagabend im großen Costume Contest. Ganz neu aufgezogen unter der Leitung von Defcon Unlimited gab es dieses Jahr das satte Preisgeld von 2000 Euro. Und so viel   sein verraten: Die Gewinnerin bekam den Preis absolut verdientermaßen, denn ihr Kostüm war extrem beeindruckend. In über zwei Stunden stellten sich rund 40 Cosplayer der Jury und dem Publikum. Auch   hier war die Vielfalt groß, wenn auch etwas Gamecharakterlastig an mancher Stelle. Für Zwischeneinlagen sorgte das Team von Defcon, sei es mit Feuer und Stunts oder auch mit etwas leiseren Tönen, als Head Maja das allseits bekannte Problem „Hater“ ansprach.

Ob man wegen der Stars da war, wegen der Atmosphäre oder weil man seine Confamilie sehen wollte, ganz egal. Wer da war, hat seinen Besuch nicht bereut. Leider machten es diverse Streiks vielen Menschen nicht einfach, nach Bonn zu kommen, aber für die RingCon nahm man Umwege in Kauf und es wurde sogar eine Mitfahrzentrale vor Ort gegründet, damit jeder Besucher am Ende des Wochenendes nach Hause kam.

Wenn einen die Absagenwelle trifft und die Pechsträhne dick scheint, dann kann man nur das Beste daraus machen. In diesem Fall sogar mehr als das, denn wer am Sonntagabend noch denen nachtrauerte, die nicht da waren, der hatte eindeutig etwas auf der Con verpasst.

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