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Der Einzug nach Neo-Tokio wird wohl noch etwas länger dauern. Nach über zwei Jahrzehnten der Entwicklung einer Realverfilmung des Mangas Akira ist das Projekt bei Warner Bros. nun offiziell eingestellt. Grund dafür ist, dass die Rechte vom US-Studio wieder an den japanischen Kodansha-Verlag zurückgegangen sind, der den Manga von Katsuhiro Otomo im Jahr 1982 veröffentlichte. Im gleichen Atemzug wird jedoch berichtet, dass sich bereits andere namhafte Studios und Streaming-Dienste für das Werk interessieren, ohne Namen zu nennen.
Warner Bros. wird sich dabei nicht unter den interessierten Bietern befinden, da das Unternehmen seine Rechte an der Verfilmung explizit nicht verlängert hat. Dies ist nur allzu verständlich, schließlich hat man in den letzten 20 Jahren einen achtstelligen Betrag in die Entwicklung einer Realverfilmung investiert. Somit zählt diese zu den längsten Entwicklungshöllen einer Produktion in der Hollywood-Geschichte.
Seit die Filmrechte 2002 an Warner Bros. gingen, waren unter anderem Regisseure wie Stephen Norrington (Blade), die Hughes-Brüder (From Hell) und Jaume Collet-Serra (Black Adam) für die Adaption vorgesehen. Zudem wurden George Miller (Furiosa: A Mad Max Saga) und Jordan Peele (Wir) angefragt, lehnten jedoch ab oder standen nicht zur Verfügung, sodass man schließlich Taika Waititi (Thor: Love and Thunder) verpflichtete.
Für die Hauptrollen waren hingegen Schauspieler wie Chris Evans, Joseph Gordon-Levitt, Robert Pattinson, Keanu Reeves, Alden Ehrenreich, Toby Kebell und Leonardo DiCaprio, der den Film mit seiner Produktionsfirma Appian Way Productions umsetzen sollte, im Gespräch.
Das Projekt sah sich zudem mit Budgetkämpfen, kulturellen Konflikten – aus dem Handlungsort Neo-Tokyo wurde zeitweise New Manhattan – und Whitewashing-Vorwürfen konfrontiert. Letztere wurden unter anderem durch die Anime-Verfilmung Ghost in the Shell, in der Scarlett Johansson die Hauptrolle spielte, geschürt.
Sowohl der Manga als auch der 1988 erschienene Film, der ebenfalls zum Erfolg des Anime-Genres außerhalb Japans beitrug, spielen in Neo-Tokio. 30 Jahre sind vergangen, seit die einstige Hauptstadt Japans nach einer atomaren Explosion wieder aufgebaut wurde und sich wieder ein gewisser Wohlstand entwickelt hat. Dem entgegen stehen Bombenanschläge und Gangs in den Straßen.
Im Mittelpunkt stehen der Jugendliche Shōtarō Kaneda, Anführer einer Motorradgang, und sein Freund Tetsuo Shima. Beide werden vom Militär gefangen genommen und untersucht. Dabei stellt man bei Kaneda fest, dass er über dieselben übernatürlichen Kräfte verfügt, die vor 30 Jahren den Dritten Weltkrieg auslösten.