Erigah - Kritik zu Star Trek: Discovery 5.07

SPOILER

Wie in der Vorwoche angekündigt, konnte die Sternenflotte tatsächlich Moll und L'ak verhaften. Allerdings ist die Freude darüber nur von kurzer Dauer, da L'ak nicht nur an der Schwelle des Todes steht, es taucht auch schon bald dessen Onkel auf und fordert seine Auslieferung. Der Versuch, die Breen durch einen Trick von einer Kriegserklärung abzuhalten, scheint zunächst zu klappen, doch als L'ak stirbt, trifft Moll eine folgenschwere Entscheidung.

Eine alte Bekannte schaut vorbei

Nachdem "Die Pfeifsprache" in der vergangenen Woche sich schon sehr nach einem Filler angefühlt hat, nimmt die Handlung in "Erigah" nun wieder deutlich an Fahrt auf. Die Episode ist flott erzählt und hat praktisch keine Längen. Zwar liegt der Fokus klar auf den Geschehnissen rund um die Breen, gleichzeitig wird aber auch die Suche nach dem nächsten Hinweis vorangetrieben. Fans können sich zudem auch über ein Wiedersehen mit Nhan freuen, auch wenn man festhalten muss, dass diese nicht wirklich viel zu tun bekommt. Ein wenig wirkt ihr Auftritt daher verschwendet, da er nicht wirklich groß Auswirkungen auf die Handlung hat.

Dies liegt vor allem daran, dass man nun endgültig die Breen als Gegenspieler an Bord holt. Der Konflikt hatte sich die ganze Staffel über angedeutet und wurde auch sehr gut aufgebaut. Dabei erfahren Star-Trek-Fans auch erstmals einige spannende Details über den Aufbau der Gesellschaft der Breen und wie diese operieren. Auch der Dreadnaught bietet einen beachtlichen Anblick und ist beinah schon etwas zu übertrieben.

Die Art und Weise, wie die Crew der Discovery und die herbeigerufene T'Rina versuchen, die Breen in Schach zu halten, ist ebenfalls spannend geraten. Dabei wird auch das Profil von Rayner weiter geschäft und als Zuschauer erfährt man mehr über seine Hintergründe. Die Lösung, mit der T'Rina und Burnham schließlich die Breen in Schach halten wollen, ist ebenfalls clever geraten und scheitert am Ende auch nur an Moll. Zugegeben, dass ihr überhaupt ein erfolgreicher Ausbruchsversuch gelingt, wirft nicht unbedingt ein positives Licht auf die Sicherheitskräfte der Sternenflotte. Allerdings haben sich diese auch in früheren Star-Trek-Serien selten mit Ruhm bekleckert.

Keine Sympathie für Moll und L'ak

Eine Sache, die weiterhin so gar nicht in dieser Staffel funktioniert, sind Moll und L'ak. Dass das Duo der Sternenflotte immer noch auf der Nase herumtanzt, ohne dass die beiden eigentlich irgendwelche besondere Fähigkeiten haben, lässt die Sternenflotte ziemlich inkompetent wirken. Gleichzeitig hat man aber auch das Gefühl, dass die Autoren möchten, dass man als Zuschauer Mitgefühl für das Duo entwickelt, wofür es bisher überhaupt keinen Grund gibt. Egal, aus welchem Umständen die beiden stammen, Moll und L'ak haben bisher immer nur aus absolutem Selbstzweck gehandelt. Beide sind bereit über Leichen zu gehen und es ist ihnen vollkommen egal, ob sie mit ihren Taten Millionen von Lebewesen vielleicht ins Unglück stürzen. Zudem wirken beide oft wie verzogene Teenager, was ebenfalls nicht hilft, Sympathien aufzubauen.

Auch Book spielt hier eine Rolle. Vor dem Hintergrund, dass man anscheinend in dieser Staffel so sehr sparen musste, dass die Brückencrew fast nur noch aus Statisten besteht und Doug Jones in einem Großteil der Episoden nicht auftaucht, ist es schon fragwürdig, dass man ausgerechnet Book zurückbringt. Letztendlich war dessen Geschichte in der 4. Staffel irgendwie auserzählt und da auch seine Beziehung mit Burnham vorbei ist, gibt es kaum wirklich Gründe für ihn, in dieser Staffel noch eine größere Rolle zu spielen. Seine Verbindung zu Moll führt aktuell eher dazu, dass man als Zuschauer Book eher als Hindernis sieht, schließlich ist es vor allem er, der Moll und L'ak immer wieder retten möchte. Für den Rest der Discovery-Crew gibt es eigentlich keinen Grund, außer dass es Book eben möchte.

Die Suche nach dem nächsten Hinweis

Abseits der Hauptstory läuft zudem auch die Suche nach dem nächsten Hinweis weiter. So wirklich viel passiert hier nicht, was aber auch nicht wirklich schlimm ist. Wenn man überkritisch sein möchte, könnte man anmerken, dass es schon etwas komisch ist, dass lediglich drei bis vier Personen an Bord eines einzigen Raumschiffes daran arbeiten, Hinweise auf die wohl mächtigste Technologie der Galaxie zu finden. Auch das Tilly zum Beginn der Episode meint, dass ihre Kadetten wichtiger sind als das Schicksal der Förderation und Stamets sie erst daran erinnern muss, was hier auf dem Spiel steht, wirkt etwas komisch. Dafür ist das nächste Ziel der Discovery aber durchaus interessant. Es geht in die Badlands.

Fazit

Nach der eher schwachen Episode der Vorwoche zieht "Erigah" wieder deutlich an und bietet über weite Strecke richtig gute Unterhaltung. Auch wenn Moll und L'ak weiter eher nerven als wirklich interessant zu sein, wird dies vom Rest der Episode mehr aus wieder gut gemacht. Mit den Breen als direkten Konkurrenten hat man zudem nun einen Gegenspieler auf Augenhöhe, was einiges an Spannung verspricht.

Star Trek: Discovery

Originaltitel: Star Trek: Discovery
Erstaustrahlung 24. September 2017 bei CBS All Access / 25. September 2017 bei Netflix
Darsteller: Sonequa Martin-Green (Michael Burnham), Jason Isaacs (Captain Gabriel Lorca), Michelle Yeoh (Captain Georgiou), Doug Jones (Lt. Saru), Anthony Rapp (Lt. Stamets), Shazad Latif (Lt. Tyler), Maulik Pancholy (Dr. Nambue), Chris Obi (T’Kuvma), Shazad Latif (Kol), Mary Chieffo (L’Rell), Rekha Sharma (Commander Landry), Rainn Wilson (Harry Mudd), James Frain (Sarek)
Produzenten: Gretchen Berg & Aaron Harberts, Alex Kurtzman, Eugene Roddenberry, Trevor Roth, Kirsten Beyer
Entwickelt von: Bryan Fuller & Alex Kurtzman
Staffeln: 4+
Anzahl der Episoden: 42+


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