Star Trek: The Next Generation - Ein Blick auf die nie gedrehten Episoden

30 Jahre TNG

In den sieben Produktionsjahren von Star Trek: The Next Generation entstanden insgesamt 178 Episoden. Wie bei jeder Serienproduktion gab es aber auch eine Reihe von Geschichten, die zwar vorgeschlagen, aus unterschiedlichen Gründen am Ende aber doch nicht verfilmt wurden. Einige dieser Vorschläge sind recht vage überliefert, während bei anderen genauere Details bekannt sind.

Zum Jubiläum werfen wir einen Blick auf einige Episoden und Ideen, die von den Machern nicht umgesetzt wurden.

Aus der Anfangszeit

Star Trek: The Next Generation startete mit großen Erwartungen und die Macher wollten diesen natürlich mit guten Geschichten gerecht werden. Die erste Episode, die man für die Serie in Betracht zog, trug den Namen "Mind-Swarm". In der Folge wäre die Enterprise auf eine Person getroffen, die einen Computer im Gehirn trägt. Dieser ermöglicht es der Person, mit anderen Menschen telepathisch zu kommunizieren und eine Schwarm-Intelligenz aufzubauen. Dabei verlieren die Menschen ihre Individualität und ordnen sich dem Kollektiv unter. Auch wenn die Folge selbst nie Realität wurde, erinnert das Konzept doch in gewisser Weise an die Borg. Diese feierten in der 2. Staffel der Serie ihr Debüt.

Eine Idee der etwas skurrilen Sorte ist die Folge "Fanta-Sex" von Robert Justman. In der Episode wären die Besatzungsmitglieder der Enterprise nach der Einnahme einer Droge in der Lage gewesen, mit jeder Person Sex zu haben, die ihnen in den Sinn kommt. Schnell wäre es zu einer Besessenheit gekommen, die das ganze Schiff in Gefahr gebracht hätte. Der Vorschlag für "Fanta-Sex" ging noch vor dem Start der Serienproduktion ein, wurde aber verworfen. Später gab es mit "Der schüchterne Reginald" eine Episode, die das Suchtthema wieder aufgriff, allerdings ohne die sexuelle Komponente.

Klassische Gaststars

Mit bekannten Gaststars die Quoten zu steigern, ist auch heute noch ein beliebtes Mittel in der Serienlandschaft. Im Falle von TNG bot es sich natürlich an, die Darsteller der TOS-Crew an Bord zu holen. Für die siebte Staffel schlug Naren Shankar beispielsweise vor, Pavel Chekov (Walter Koenig) einen Auftritt zu geben. Im Vorjahr schaute bereits Scotty (James Doohan) für einen Besuch vorbei, während man in Staffel 5 sogar Leonard Nimoy für einen Gastauftritt gewinnen konnte. Da schien die Idee, mit Chekov einen weiteren Darsteller der ersten Stunde zu verpflichten, naheliegend. Umgesetzt wurde sie nicht.

Das Thema Gastauftritte beschäftigte die Macher von TNG schon sehr früh. So gab es in Staffel 1 die Idee für eine Episode mit Spock und Sarek. Der Botschafter sollte in dieser Folge von Romulanern als Geisel genommen werden. Als Gegenzug für die Freilassung wurde die Auslieferung seines Sohnes Spock gefordert. Dieser kommt daraufhin an Bord der Enterprise, um gemeinsam mit der Crew seinen Vater zu retten. Da die Serie zu diesem Zeitpunkt noch weit von ihrer späteren Popularität entfernt war, ließen die Macher die Idee jedoch fallen. Man glaubte nicht, dass man Leonard Nimoy und Mark Lenard tatsächlich hätte verpflichten können.

Die Sache mit dem Klingonen

Die klingonischen Stirnwülste sind ein Thema, das die Fans von Star Trek gerade im vergangenen Jahr sehr stark beschäftigt hat. Auch in den Anfangsjahren von The Next Generation stand das Design der Figuren zur Debatte. So schlug Autor Marc Scott Zicree eine Episode vor, in der man die Veränderung der Klingonen von der TOS-Ära zur TNG-Serie erklären wollte. Abgesehen von Produzent Burton Armus konnte sich jedoch niemand so wirklich für die Idee begeistern. Am Ende dauerte es bis zu Star Trek: Enterprise, bevor man die Frage wieder aufgriff, und den Fans eine Antwort präsentierte.

Q verliert den Verstand

Der Charakter Q begleitete die Crew der Enterprise-D von der ersten Episode an, und so ist es wenig verwunderlich, dass man über die Jahre auch Geschichten entwickelte, die es nicht bis zu Realisation schafften. Zu diesen gehörte beispielsweise eine Folge, in der Q den Verstand verliert. Als Resultat hätte er die Realität der Enterprise verändert, sodass die Charaktere nun normalen Jobs nachgehen. Nach und nach wären sie dem Geheimnis dann auf die Spur gekommen. Die Idee war später auch eine Inspirationsquelle für das Serienfinale "Gestern, Heute, Morgen".

Ein weiteres Q-Abenteuer hätte den Namen "Q Makes Two" tragen sollen. In der Geschichte haben Picard und Q einen Disput. So behauptet Picard, dass die Menschheit im 24. Jahrhundert aus ihren Fehlern gelernt hat und nun weiterentwickelt ist. Q dupliziert daraufhin die Enterprise und teilt die Crew in eine Hälfte mit guten und eine Hälfte mit schlechten Eigenschaften. Am Ende hätte sich herausgestellt, dass die Menschheit beide Seiten zum Überleben benötigt.

Die Episode "I.Q. Test" hätte die Enterprise in einen Wettkampf gegen die Rasse Zaa-Naar geschickt. Um einen Streit zwischen Q und seiner Kollegin Q-Too zu entscheiden, wäre die Crew in einem Wettstreit angetreten, der aus einem Box-Kampf, einem Poker-Spiel, einem Quiz, einem Shuttle-Rennen, einer Quizshow und einem Kampf auf Leben und Tod bestehen sollte. Für die Rolle des Captains der Zaa-Naar wollte Autor Herbert J. Wright damals gern Arnold Schwarzenegger verpflichten, den er persönlich kannte. Sowohl die Verpflichtung als auch die Episode kamen aber nicht zustande.

Weiterverwertung in Deep Space Nine

Auch wenn es bestimmte Ideen bei The Next Generation nicht zu einer tatsächlichen Folge geschafft haben, überlebten manche von ihnen und wurde in anderen Star-Trek-Serien aufgegriffen. So beispielsweise "Out of Time". Ursprünglich standen bei der Idee Worf und sein Sohn Alexander im Mittelpunkt. Bei einem Jagd-Ritual wäre Alexander verloren gegangen und plötzlich als gealterte und verbittere Version wieder aufgetaucht. Der junge Mann hätte durch ein Zeitportal für viele Jahre in einer unwirtlichen Welt überleben müssen und wäre von seinen Erfahrungen gekennzeichnet gewesen.

Die Macher von TNG entschieden sich aber, Alexander seine Jugend nicht zu nehmen. Die Idee wurde später aber trotzdem umgesetzt, allerdings in Deep Space Nine. In der Folge "Das Zeitportal" erleidet Molly O'Brien zwischenzeitlich das Schicksal, das ursprünglich für Alexander geplant war.

Auch im Falle von "The Homecoming" musste sich Autorin Jerr Taylor sich gedulden, bis Deep Space Nine die Idee wieder aufnahm. Eigentlich sollte die Geschichte um Fähnrich Ro Laren, die eine Anführerin des bajoranischen Widerstands aus einem cardassianischen Gefängnis befreien möchte, in der sechsten Staffel von TNG passieren. Zum Frust der Autorin hielt Produzent Michael Piller die Idee jedoch zurück. Sie wurde schließlich die Basis für den Eröffnungsdreiteiler der zweiten Staffel von Deep Space Nine.

Star Trek: The Next Generation

Originaltitel: Star Trek: The Next Generation (1987-1994)
Erstaustrahlung am 28. September 1987 / 07. September 1990 im ZDF
Darsteller: Patrick Stewart (Jean-Luc Picard), Jonathan Frakes (William T. Riker), Brent Spiner (Data), LeVar Burton (Georgie LaForge), Michael Dorn (Worf), Gates McFadden (Dr. Bevery Crusher), Marina Sirtis (Deanna Troi), Wil Wheaton (Wesley Crusher, Staffel 1-4), Denise Crosby (Tasha Yar, Staffel 1), Diana Muldaur (Katherine Pulaski, Staffel 2)
Produzenten: Gene Roddenberry, Rick Berman
Staffeln: 7
Anzahl der Episoden: 178


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