Kritik zu The Walking Dead 6.01: First Time Again

SPOILER

TWD S06E01
© AMC

Zeitlich setzt die sechste Staffel genau am Ende letzten Episode der vorigen Staffel an, springt aber in einem Cold Opening direkt zum nächsten Höhepunkt und erklärt dem Zuschauer nur durch geschickt eingeworfene Flashbacks, was überhaupt Sache ist. Zunächst war ich etwas verwirrt, warum einige Szenen in schwarz/weiß waren, schnell wurde dann aber klar, dass es sich dabei um Flashbacks handeln musste. Die Idee, solche Zeitsprünge in die Vergangenheit in schwarz/weiß darzustellen, ist zwar ein alter Hut, hat mir hier aber sehr gut gefallen.

Zur Episode selbst muss ich sagen, dass sie mir ziemlich gut gefallen hat. Die Folge hat super gut als Abholer funktioniert und konnte durch die direkte Fortsetzung der Handlung die meisten Handlungsstränge wieder ins Gedächtnis rufen, ohne dabei mit dem Dampfhammer vorgehen zu müssen. Die eigentliche Handlung der Episode ist daher verhältnismäßig dünn, durch die mit Flashbacks umstruktierte Erzählweise jedoch sehr unvorhersehbar und spannend, bis sie zuletzt mit einem gewaltigen Cliffhanger beendet wird. Sollte das die Messlatte für die sechste Staffel gewesen sein, dann herzlichen Dank, bitte so weiter machen!

Die Chemie zwischen Rick und Morgan hat mir sehr gut gefallen. Wie Rick scherzhaft anmerkt, müssen sie sich ein weiteres mal kennenlernen, diesmal jedoch richtig. Über die gut 60 Minuten hinweg haben die beiden immer wieder ihre Momente, in denen zwischen ihnen so etwas wie Freundschaft (neu) entsteht. Auch wenn Morgan am Ende der Episode schon wieder mitbekommt, wie Rick einen Menschen tötet, hält er noch zu ihm, denn er kennt Rick und weiß, dass er das Richtige tut. Rick hatte immerhin vorher schon die Chance, Carter zu töten, es aber nicht getan, obwohl er es wollte. Sehr cool war auch, dass Morgan sofort Carols Happy-People-Fassade durhschauen konnte, die sie ihm vorzuspielen versuchte. Das kann alles noch sehr interessant werden, ich bin gespannt, in welcher Richtung Morgan sich in die Gruppe integrieren wird.

Etwas überrascht war ich darüber, dass Glenn Nicholas vergibt und den anderen nicht erzählt, dass Nic ihn umbringen wollte. Maggie hingegen scheint ihren Mann besser zu kennen und erzählt der ebenfalls überraschten Tara, dass Glenn nunmal jemand sei, der Menschen rettet und ihnen Chancen gibt. Tara selbst gehörte auch mal zu den Leuten des Governors und befand sich in der großen Schlacht um das Gefängnis auf der anderen Seite des Zauns. Mittlerweile gehört sie zur Familie, und die Vergangenheit ist vergeben und vergessen. Ich muss zugeben, ich hatte Taras Geschichte völlig vergessen, halte Nicholas aber dennoch für ein gänzlich anderes Kaliber. Ich gehe fest davon aus, dass er die Gruppe noch in dieser Staffel ein weiteres mal hintergehen wird und ausgestoßen oder sogar umgebracht wird. Zweiteres wahrscheinlich sogar noch eher, denn Rick macht keine halben Sachen mehr.

Ein weiteres Highlight war für mich im Prinzip jede Szene, in der Eugene den Mund aufgemacht hat. Ganz besonders die Szene am Tor, wo er Heath willkommen heißt, weil er seine Frisur cool findet. Ich kann auch Taras Reaktion absolut nachvollziehen, als sie sich darüber freut, dass dem Vokuhila nichts passiert ist. Ohne ihn wäre The Walking Dead wahrscheinlich nur halb so unterhaltsam.

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